Obwohl ich eigentlich sogenannte „Frauenromane“ nicht sonderlich mag, hat mich der Handlungsort Dresden zu diesem Werk von Christine Sylvester greifen lassen. Das auffällige Cover, das einen viereckigen schwarzen Teller mit Sushi auf lindgrünem Hintergrund zeigt, hat mir auf Anhieb gefallen. Der
Klappentext versprach mit ein paar lustige Lesestunden, die mir dieses Buch auch bescherte.
Nach…mehrObwohl ich eigentlich sogenannte „Frauenromane“ nicht sonderlich mag, hat mich der Handlungsort Dresden zu diesem Werk von Christine Sylvester greifen lassen. Das auffällige Cover, das einen viereckigen schwarzen Teller mit Sushi auf lindgrünem Hintergrund zeigt, hat mir auf Anhieb gefallen. Der Klappentext versprach mit ein paar lustige Lesestunden, die mir dieses Buch auch bescherte.
Nach Jahren im Ausland, unter anderem in Tokio, zieht es die Werbefrau Ella wieder zurück in deutsche Gefilde. Doch die großen Agenturen in Hamburg und Berlin haben keinen Bedarf für ihr Talent, weshalb sie mit der Agentur „Sack & Sohn“ in Dresden vorlieb nehmen muss. Leider hat der Charme der sächsischen Landeshauptstadt keinen Einfluss auf die etwas arrogante Businessfrau. Ihre Kollegen sind total seltsam, die Agentur steht am Rande der Insolvenz, ihre Pensionswirtin umgarnt sie mit Marzipantorte und dann hat Ella auch noch ein Saxofon am Hals, dessen Besitzer sie mutig gegen einen nächtlichen Verfolger verteidigt hat. Dummerweise ist der Musiker nun aber nicht mehr auffindbar. Das klingt alles total schräg? Das ist es auch – und dabei saukomisch!
Die Autorin hat alle Figuren total überzeichnet, sodass ich diesen Roman eher als Satire denn als typischen Frauenroman bezeichnen würde. Die Protagonistin Ella wirkt anfangs überheblich und strotzt vor Sarkasmus. Das machte sie mir eher unsympathisch. Andere Figuren, wie die quirlige Kollegin Bini, die aufdringliche Journalistin Laetitia oder die neugierige Pensionswirtin, kamen mir mit ihren Eigenheiten beinahe vertraut vor. Im Laufe der Geschichte entwickelt Ella dann aber doch sympathische Eigenarten. Das Wandern an ihrer Seite durch das schöne Elbflorenz hat in mir sofort das Fernweh geweckt. Über ihre Schlagfertigkeit und die Schrullen ihrer Wegbegleiter musste ich oft lachen.
Das Buch besteht aus kurzen Kapiteln, sodass ich immer versucht war, nur noch „schnell ein Kapitel“ zu lesen. Die kurzweilige und witzige Schreibweise der Autorin hat mir ausgesprochen gut gefallen. Nur das Ende der Geschichte kam für mich etwas zu abrupt. Ein paar Lösungen hätten für meinen Geschmack etwas detaillierter beschrieben sein können. Trotzdem hat es mir großes Vergnügen bereitet, Dresden durch die zwinkernden Augen der Autorin, die selbst dort lebt, zu betrachten. Ich werde auf jeden Fall nach weiteren Büchern von ihr Ausschau halten.
Fazit:
Kurzweilige und lustige Unterhaltung, die einen ironischen Einblick in die Werbebranche und die sächsische Landeshauptstadt gibt.