79,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Sofort lieferbar
  • Gebundenes Buch

Die Annahme einer Binarität von dem Säkularen versus dem Religiösen beruht letztlich noch auf dem Mythos des 19. Jahrhunderts: Die wieder erstarkte Papstkirche benötigte für ihren Mythos von der Enteignung (Säkularisation, Säkularisierung) genuin religiöser Bereiche durch die Französische Republik eine Definition, die menschlichen Zugriffen sakrosankt enthoben ist. Während Religion sich demnach durch den Bezug auf die metaphysische Transzendenz definiere, zeigen die Beiträge des vorliegenden Bandes, dass der Transzendenzbezug als Alleinstellungsmerkmal entfällt, sobald die pluralen…mehr

Produktbeschreibung
Die Annahme einer Binarität von dem Säkularen versus dem Religiösen beruht letztlich noch auf dem Mythos des 19. Jahrhunderts: Die wieder erstarkte Papstkirche benötigte für ihren Mythos von der Enteignung (Säkularisation, Säkularisierung) genuin religiöser Bereiche durch die Französische Republik eine Definition, die menschlichen Zugriffen sakrosankt enthoben ist. Während Religion sich demnach durch den Bezug auf die metaphysische Transzendenz definiere, zeigen die Beiträge des vorliegenden Bandes, dass der Transzendenzbezug als Alleinstellungsmerkmal entfällt, sobald die pluralen Religionskulturen in den Blick kommen. Das heißt nicht, dass (emische) utopische und eschatologische Elemente aus der Analyse herausfallen. Aber auch sogenannte säkulare Sinnstifter kennen in modernen Gesellschaften transzendente Bezüge wie die Naturgesetze, die Weltrevolution, die Menschenrechte, den Fortschritt durch Wachstum oder die Rettung des blauen Planeten vor dem Anthropozän, die auch, aber nicht zwingend, als religiöse Bezüge beobachtbar sind.
Autorenporträt
Geboren 1984; Studium der Religionswissenschaft, Ethnologie und Neueren und Neuesten Geschichte; 2015 Dr. phil.; 2022 Habilitation; 2023 Venia Legendi im Fach Religionswissenschaft an der Universität München; Privatdozent und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Religionswissenschaft an der Universität München.

Geboren 1951; Studium der Geschichte, Klassischen Philologie und Religionswissenschaft; 1987 Promotion (Dr. phil.); 1995 Habilitation; 1996 Promotion (Dr. theol.); Professor für Religionswissenschaft an der Universität Bremen.