Mit der neuen, umfassenden Briefedition erfährt die historisch-kritische Nestroy-Ausgabe ihren vorläufigen Abschluß. In den nächsten zwei Jahren werden noch je ein Nachtrags- und ein Dokumentationsband folgen.
Die Briefedition enthält gegenüber der letzten Ausgabe aus den siebziger Jahren nicht nur 37 zusätzliche Nestroy-Briefe bzw. Briefnachweise, sondern auch sämtliche Briefe an Nestroy, die Briefe seiner Lebensgefährtin Marie Weiler sowie die von Nestroys Vater an seinen jüngeren Sohn Ferdinand, versehen mit einem ausführlichen wissenschaftlichen Kommentar und Erläuterungen des Herausgebers.
Die Briefedition enthält gegenüber der letzten Ausgabe aus den siebziger Jahren nicht nur 37 zusätzliche Nestroy-Briefe bzw. Briefnachweise, sondern auch sämtliche Briefe an Nestroy, die Briefe seiner Lebensgefährtin Marie Weiler sowie die von Nestroys Vater an seinen jüngeren Sohn Ferdinand, versehen mit einem ausführlichen wissenschaftlichen Kommentar und Erläuterungen des Herausgebers.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Unter den 230 erhaltenen Briefen von Johann Nestroy interessieren Paul Jandl vor allem jene, in denen Nestroy sein Werk gegen Zensur und Kritiker verteidigt. Hier entpuppe sich Nestroy als "Meister des Invektiven", der Feinde ohne Skrupel als "Wäschepintscher" bezeichnet oder ironisch verlangt, man möge doch Sitzplätze für die armen Zensurbeamten einrichten. Vom Privatmann erfährt man weniger, die meisten intimen Schriftstücke hat er vernichtet. Nur in einigen Briefen an den engen Freund Ernst Stainhauser spricht Nestroy über seine Affären, sein "Ingenium in Liebesdingen" ist aber doch immer wieder zu spüren. Einige der Stücke sind Zeitdokumente geworden, berichtet Jandl und nennt eine Kritik an der Zensur, die noch Spuren des Brandes des Wiener Justizpalastes von 1927 aufweist. Schließlich würdigt er noch kurz das "philologische Großunternehmen" der Nestroy-Gesamtausgabe, die mit diesem Band vorläufig abgeschlossen wird.
© Perlentaucher Medien GmbH
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