Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Aus zehn mach eins: Die Werkausgabe von 1994, von Artmann gemeinsam mit Klaus Reichert eingerichtet, umfasste zehn Bände - daraus ist jetzt einer geworden, ein dicker, in zehn Abteilungen. Und er ist so "handlich" wie "unentbehrlich" für alle Freunde der Lyrik, versichert der Rezensent Alexander von Bormann. Zu sehen ist, wo Artmann herkam: vom Dadaismus nämlich und der gewagtesten Abart des Expressionismus, August Stramm. Wo er, von Barock bis Kinderlied, sich aus den Traditionen bediente, und wo er hinging: zur makabren Satire, zum derben Dialektgedicht. Wichtig war ihm der "poetische Akt" und fern war ihm alle Gefühlsduselei (wo's um Liebe geht in Artmanns Lyrik, gefällt's dem Rezensenten dann auch nicht so gut). Artmann war entschieden modern, so von Bormann, ein Sprach-Virtuose, dessen Werk im Vortrag erst ganz zu sich kommt. Und keiner konnte Artmann vortragen wie dieser sich selbst als "großartigster Rezitator" des eigenen Werks. Das aber ist jetzt, in einem Band, zu haben und ein jeder, legt diese Rezension dem Leser nahe, sollte es sich kaufen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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