Der vierte Band der Bräker-Ausgabe enthält alle Schriften außer den Tagebüchern. Das Hauptstück bildet die autobiographische Lebensgeschichte des Armen Mannes, welche zu Bräkers Lebzeiten gedruckt wurde und ihn rasch weit über die Grenzen der Schweiz hinaus bekanntmachte.Damit ist die Edition der Werke Ulrich Bräkers abgeschlossen. Band V, der 2001 erscheinen soll, wird den Kommentar und das Register zu den vier Textbänden bieten.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Roman Bucheli zeichnet in seiner Besprechung ein einfühlsames Porträt des Schweizer Schriftstellers Ulrich Bräker. Der Sohn eines Kleinbauern aus dem 18. Jahrhundert, der kaum die Schule besucht hatte, war ein zerrissener Mensch: ein Autodidakt, ein "Virtuose der Selbsterniedrigung", der sich dafür schämte, dass er gern las und schrieb, statt etwas Nützliches zu tun, wie beispielsweise sich um seinen Hof zu kümmern. Andererseits war er aber auch ein Mann, der eine hohe Meinung von sich hatte, der über Shakespeare schrieb und fand, man könne "ungelehrt und dennoch Weltbürger sein", so Bucheli. Der vorliegende Band enthält das 1780 unter dem Einfluss von Shakespeare geschriebene Theaterstück "baurncomödie", die Abhandlung über Shakespeares Dramen sowie weitere vermischte Schriften und Briefe, berichtet der Rezensent. Das Hauptstück sei aber die autobiografische "Lebensgeschichte und Natürliche Ebentheuer des Armen Mannes im Tockenburg" in der Bräker sein Dilemma - nämlich seine Liebe zu Büchern, Reisen und Gesprächen mit den Anforderungen der "realen" Welt zu versöhnen - in einen dramatischen Stoff umformuliere, der nie den Anspruch erhebe, in seinem, Bräkers Leben, "spiegle sich etwas Allgemeines". In Buchelis Besprechung ist eine große Bewunderung für diesen Autor spürbar.
© Perlentaucher Medien GmbH
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