Vor 3 Jahren verschwanden Piper Hadley und ihre Freundin Tash McBain spurlos aus dem kleinen Ort Bingam bei Oxford, der Fall konnte nie aufgeklärt werden.
Als kurz vor Weihnachten die Leiche eines jungen Mädchens gefunden wird, ist die Polizei ziemlich verblüfft, als bei der Identifizierung heraus
kommt, dass es sich um Tash MacBAin handelt. Psychologe Jo O'Loughlin, der der Polizei in einem …mehrVor 3 Jahren verschwanden Piper Hadley und ihre Freundin Tash McBain spurlos aus dem kleinen Ort Bingam bei Oxford, der Fall konnte nie aufgeklärt werden.
Als kurz vor Weihnachten die Leiche eines jungen Mädchens gefunden wird, ist die Polizei ziemlich verblüfft, als bei der Identifizierung heraus kommt, dass es sich um Tash MacBAin handelt. Psychologe Jo O'Loughlin, der der Polizei in einem anderen Mordfall helfen soll, wird eher gegen seinen Willen in die Ermittlungen verwickelt und vermutet schon bald, dass nicht nur beide Fälle in Verbindung stehen, sondern Piper Hadley auch noch leben könnte.
Wer schon andere Bücher des Autors aus der Reihe kennt, der weiß, dass der Krimifall immer nur ein Teil des Ganzen ist. Die große Stärke des Autors sind seine detailliert beschriebenen Charaktere, die auch in diesem 8. Band der Joe O'Loughlin und Vincent Ruiz Reihe einen großen Raum einnehmen. Psychiater O'Loughlin hat mit seiner Parkinson Krankheit zu kämpfen, lebt zudem getrennt von Frau und Kindern, was ihn zusätzlich belastet. Hier wird dem Leser viel Einblick in die Psyche der Hauptfigur gewährt und da das Buch in Ich-Form aus Sicht von Jor O'Loughlin erzählt wird, erlebt man dessen Gefühlsleben hautnah mit. Wer die Reihe von Anfang an kennt, kann hier die Weiterentwicklung der Figuren mitverfolgen, was ein noch intensiveres Bild ergibt. Allerdings ist es nicht zwingend notwendig, auch die Vorgänger zu kennen.
Der eigentliche Krimifall läuft in 2 Handlungssträngen ab. Während die Polizei noch zum Tod von Tash McBain ermittelt und gar nicht davon überzeugt ist, dass Piper noch lebt, hat man als Leser hier einen Wissensvorsprung, denn ja Piper lebt noch und schildert ihre Gefangenschaft in Tagebuchform. Diese Kapitel sind immer besonders intensiv und erschreckend, denn auch hier wird vieles in Rückblicken offenbart. Nach und nach setzten sich so verschiedene Puzzleteile zusammen, die am Ende in einem recht nervenaufreibenden Finale zusammen laufen. Es gibt einige überraschende Wendungen und Geschehnisse, die gerade zum Ende hin, vieles in einem anderen Licht erscheinen lassen, das ist nun sicher grad im Genre Krimi/Thriller nichts Neues, aber Michael Robotham versteht es wirklich meisterhaft, hier bis zum Ende die Spannung hoch zu halten.
FaziT: Michael Robothams Bücher überzeugen nicht nur durch spannende Krimifälle, sondern hauptsächlich durch seine lebendigen und realistisch erscheinenden Charaktere, die beim Lesen förmlich greifbar werden. Bis hin zur letzten Nebenfigur haben seine Figuren ein individuelles Profil, dass sie menschlich und glaubhaft macht. Auch Band 8. der Joe O'Loughlin und Vincent Ruiz Reihe kann wieder mit einem gut durchdachten und spannenden Plot aufwarten und mit einer Weiterentwicklung der Charaktere überzeugen.