Mit ihrem Hund streifte Mary Oliver durch die Landschaft New Englands und verfasste die wohl bekanntesten zeitgenössischen Gedichte über die zarten Erscheinungen der Natur. In ihren klaren, scheinbar schlichten Beschreibungen fühlen wir uns aufs Tiefste mit der physischen Welt verbunden. 'Sag mir, was hast du vor mit deinem wilden, kostbaren Leben' ist das von Oliver selbst zusammengestellte Best-of ihres Schaffens. »Aufmerksam zu sein«, schrieb sie, »ist unsere unendliche und zweckmäßige Aufgabe.«
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Pantheistische Klassik von Hölderlin'schem Format rufen Mary Olivers Verse gelegentlich auf, so Rezensent Björn Hayer, dabei ist die Dichterin erst 2019 gestorben. Ihre nun auf Deutsch erschienenen gesammelten Gedichte fügen sich laut Hayer zu einem alternativen Blick auf die Gegenwart und die jüngere Vergangenheit, einen, der nicht von Schrecknissen, sondern von Schönheit und Empathie geprägt ist. Es geht darum, führt der Rezensent aus, sich in das Nicht-Menschliche einzufühlen, das Leben der Tiere ernst zu nehmen, die Welt als Ganzheit zu begreifen. Das drückt sich in der einfachen, inklusiven sprachlichen Gestaltung aus, meint Hayer, etwa, wenn Sätze sich über die Grenzen von Strophen hinweg fortsetzen und damit das Verbindende anstatt das Trennende betonen. Die Verse führen vom Persönlichen zum Gesellschaftlichen und hoffen auf einen umfassenden Frieden, freut sich der Rezensent, der den Band deshalb hochaktuell findet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Die amerikanische Bestsellerlyrikerin Mary Oliver besingt leichtfüßig und gehaltvoll das Schöne und Göttliche in der Welt.« Frankfurter Rundschau Frankfurter Rundschau