Immer wieder fragt der kleine Chaka und Papa Dembo gibt weiter, was er vom Leben gelernt hat. Chaka fragt nach Afrika und seinen Farben, fragt nach Papa Dembos Familie nach seinen Freunden. Der Großvater erzählt von seiner Mutter Kadidja, dem Vater Samba, von Lawali, dem Lebhaften, und den gemeinsamen Streichen, er erzählt vom Leben im Dorf, vom Fischen auf dem großen gelben Fluss, vom Beginn der Regenzeit nach den Wochen der Dürre und Hitze, von den Tropfen, so wertvoll wie Gold, erzählt von der Wildnis, den Geistern und von den sieben Tagen und Nächten, in denen er Mann wurde.
Die Fragen des kleinen Chaka wollen nicht enden und mit ihm hören die Leser und Leserinnen auf ungewöhnlich poetische Weise von Afrika und seinen Menschen. Ganzseitige Malereien, die der Fantasie viel Raum lassen, und Fotografien afrikanischer Masken und Skulpturen ergänzen den Text zu einem wertvollen Geschenkbuch.
Die Fragen des kleinen Chaka wollen nicht enden und mit ihm hören die Leser und Leserinnen auf ungewöhnlich poetische Weise von Afrika und seinen Menschen. Ganzseitige Malereien, die der Fantasie viel Raum lassen, und Fotografien afrikanischer Masken und Skulpturen ergänzen den Text zu einem wertvollen Geschenkbuch.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.06.2003Schwarzer Kontinent
Bilder und Geschichten aus einem ursprünglichen Afrika
Was fällt uns, den Erwachsenen, spontan zum Stichwort „Afrika” ein? Hitze und Staub, Aids, Bürgerkriege, Dürre, Hungersnöte, unbewältigte Müllberge und schreckliche Armut. Unsere medientrainierten Kinder kennen das alles aus TV-Dokumentationen, den Nachrichten der Magazine und Tageszeitungen. Afrika als ein Kontinent des Elends. Begegnen wir ihm jedoch in diesem schlanken Bilderbuch, so ist Afrika ganz anders.Sag mir, wie ist Afrika? fragt ein kleiner schwarzer Enkel seinen weise gewordenen Großvater. Eine viel zu komplexe Frage, um auf 40 Seiten abgehandelt zu werden, deren größerer Teil mit Malereien und den Reproduktionen schönster Skulpturen und Masken west- und zentralafrikanischer Schnitzer gefüllt ist. Im poetisierten Dialog erzählt der Alte eine prototypische Familiengeschichte, seine Lebenserinnerungen an dörfliche Existenz, die innere Wärme der Familie, Arbeitsleben, umgebende Natur mit großen Bäumen und wilden Tieren. Im europäisch zentrierten Blick, in impressionistischen Malskizzen mit 25 Gestalten ohne erkennbares Gesicht, versetzt mit Collage-Zetteln, trifft sich unsere Perspektive mit der Vision eines paradiesischen Kontinents, der fast versunken ist. Als Buch, gedruckt auf sepiafarbenes, erdig getöntes Papier, begegnet uns ein (manchmal zu) schönes Werk, das zum Dialog zwischen den Generationen einlädt, das Kinder unzweifelhaft kreativ dazu anregt, weiter zu fragen als der kleine Chaka seinen Großvater Dembo. Eine Imagination von Afrika, dessen Menschen allmählich Gesichter gewinnen.
Ein Titel, der auf der Auswahlliste zum Jugendliteraturpreis steht und in Frankreich in zwei Jahren mit 50000 verkauften Exemplaren zum Ethno- und „Multikulti”-Renner wurde. (ab 10 Jahre und Erwachsene)
HORST
KÜNNEMANN
MARIE SELIER (Text), MARION LESAGE (Illustration): Sag mir, wie ist Afrika? Aus dem Französischen von Otto Honke. Peter Hammer Verlag 2002. 40 Seiten, 19,90 Euro.
Illustration aus Marie Sellier, Marion Lesage:
Sag mir, wie ist Afrika?
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
Bilder und Geschichten aus einem ursprünglichen Afrika
Was fällt uns, den Erwachsenen, spontan zum Stichwort „Afrika” ein? Hitze und Staub, Aids, Bürgerkriege, Dürre, Hungersnöte, unbewältigte Müllberge und schreckliche Armut. Unsere medientrainierten Kinder kennen das alles aus TV-Dokumentationen, den Nachrichten der Magazine und Tageszeitungen. Afrika als ein Kontinent des Elends. Begegnen wir ihm jedoch in diesem schlanken Bilderbuch, so ist Afrika ganz anders.Sag mir, wie ist Afrika? fragt ein kleiner schwarzer Enkel seinen weise gewordenen Großvater. Eine viel zu komplexe Frage, um auf 40 Seiten abgehandelt zu werden, deren größerer Teil mit Malereien und den Reproduktionen schönster Skulpturen und Masken west- und zentralafrikanischer Schnitzer gefüllt ist. Im poetisierten Dialog erzählt der Alte eine prototypische Familiengeschichte, seine Lebenserinnerungen an dörfliche Existenz, die innere Wärme der Familie, Arbeitsleben, umgebende Natur mit großen Bäumen und wilden Tieren. Im europäisch zentrierten Blick, in impressionistischen Malskizzen mit 25 Gestalten ohne erkennbares Gesicht, versetzt mit Collage-Zetteln, trifft sich unsere Perspektive mit der Vision eines paradiesischen Kontinents, der fast versunken ist. Als Buch, gedruckt auf sepiafarbenes, erdig getöntes Papier, begegnet uns ein (manchmal zu) schönes Werk, das zum Dialog zwischen den Generationen einlädt, das Kinder unzweifelhaft kreativ dazu anregt, weiter zu fragen als der kleine Chaka seinen Großvater Dembo. Eine Imagination von Afrika, dessen Menschen allmählich Gesichter gewinnen.
Ein Titel, der auf der Auswahlliste zum Jugendliteraturpreis steht und in Frankreich in zwei Jahren mit 50000 verkauften Exemplaren zum Ethno- und „Multikulti”-Renner wurde. (ab 10 Jahre und Erwachsene)
HORST
KÜNNEMANN
MARIE SELIER (Text), MARION LESAGE (Illustration): Sag mir, wie ist Afrika? Aus dem Französischen von Otto Honke. Peter Hammer Verlag 2002. 40 Seiten, 19,90 Euro.
Illustration aus Marie Sellier, Marion Lesage:
Sag mir, wie ist Afrika?
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Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2003 in der Sparte Sachbuch!
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
In Frankreich habe sich dieses Buch, das auch in Deutschland auf der Auswahlliste zum Jugendliteraturpreis steht, mit 50 000 verkauften Exemplaren zum begehrten Ethnoartikel und Multikulti-Renner entwickelt, erzählt Horst Künnemann. Auch Kinder und Jugendliche hätten dank der Medien bereits ein vorgefertigtes Bild von Afrika, behauptet er, und verbänden überwiegend Krankheiten und Hungerkatastrophen mit dem großen Kontinent. Das vorliegende Buch ermöglicht eine ganz andere Annäherung an Afrika: ein Großteil des Buches besteht aus Reproduktionen von afrikanischen Gemälden, Masken und Skulpturen aus West- und Zentralafrika, daneben gibt es einen poetisierten Dialog zwischen einem Großvater und seinem Enkel, der vom dörflichen Leben, von der Natur, vom Familienzusammenhalt in Afrika berichtet. Das Buch, gedruckt auf sepiafarbenem Papier, wirkt manchmal fast zu schön, meint Künnemann, lade aber ein zum Dialog zwischen den Generationen und Kulturen und lasse Kinder zweifelsohne kreativ weiterfragen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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