Vor einiger Zeit stieß Judy Batalion auf die Berichte junger jüdischer Frauen, die im Widerstand gegen die Nazis kämpften. Diese »Ghetto-Mädchen« versteckten Revolver in Brotlaiben und bombardierten Züge. Sie flirteten mit den Nazis, bestachen sie mit Schnaps - und töteten sie. Warum hatte Batalion, die in einer Familie von Holocaust-Überlebenden aufgewachsen war, nie davon gehört? Hier erzählt sie die wahre Geschichte dieser mutigen Frauen. Im Zentrum steht die Polin Renia Kukielka, die sich durch ihr vom Krieg gezeichnetes Land bewegt und ständig riskiert, für den Widerstand zu sterben.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Durchaus bewegend findet der rezensierende Historiker Stephan Lehnstaedt, was Judy Batalion über Jüdinnen im Widerstandskampf gegen die Nazis erzählt, denn es waren tatsächlich oft Frauen, die als Kurierinnen und Kämpferinnen einen Großteil der Untergrund-Arbeit leisteten. Wir alle kennen Marek Edelman und Abba Kovner, aber wer hat schon von Zivia Lubetkin, Chaika Klinger oder Renia Kukielka gehört? Dass Batalion von diesen Frauen einfühlsam und mitreißend erzählt, rechnet Lehnstaedt zu den Stärken dieses Buch, zu seinen Schwächen zählt der Rezensent dagegen die fehlende Analyse zu Herkunft und Motiven ihrer Protagonistinnen. Da gerät Batalion die Darstellung zum Heldinnengesang, unwissenschaftlich, klischeehaft und "sehr amerikanisch", wie Lehnstaedt findet. Als Gegengewicht empfiehlt er Ingrid Strobls Studie "Die Angst kam erst danach" über jüdische Frauen im Widerstand".
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Das Buch von Batalion ist besonders wichtig, weil es diesen mutigen Frauen eine Stimme gibt. Die gut lesbare Darstellung schließt eine gravierende Lücke in der Geschichte des Nationalsozialismus.« Damals Magazin 20220201