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Wer ist die geheimnisvolle Schwarze Frau der Wittelsbacher? Was hatte es mit der Eisernen Jungfrau für eine Bewandtnis? Woher hat das unheimliche Fausttürchen seinen Namen? Was treibt der Teufel an der Turmspitze von St. Peter? Warum kann niemand die Kunstreiche Uhr im Dom richten? Was hat es mit dem Geisterhaus in Allach auf sich? Wie gelang es den Münchnern den tödlichen Basilisken zu überlisten? Was bedeutete der Traum Dr. Guddens vor dem Tod König Ludwig II.? Welchen Frevel büßt der unbarmherzige Geizhals am Promenadeplatz? Wo in München versteckte sich Agnes Bernauer vor Herzog Ernst? Wo…mehr

Produktbeschreibung
Wer ist die geheimnisvolle Schwarze Frau der Wittelsbacher? Was hatte es mit der Eisernen Jungfrau für eine Bewandtnis? Woher hat das unheimliche Fausttürchen seinen Namen? Was treibt der Teufel an der Turmspitze von St. Peter? Warum kann niemand die Kunstreiche Uhr im Dom richten? Was hat es mit dem Geisterhaus in Allach auf sich? Wie gelang es den Münchnern den tödlichen Basilisken zu überlisten? Was bedeutete der Traum Dr. Guddens vor dem Tod König Ludwig II.? Welchen Frevel büßt der unbarmherzige Geizhals am Promenadeplatz? Wo in München versteckte sich Agnes Bernauer vor Herzog Ernst? Wo wurde der Schatz in der Michaelkirche verborgen? Warum verschwand Freiherr von Unertl im Englischen Garten spurlos? Wer ist das Angst einflößende Gespenst in der Residenz?Auf diese und andere Fragen gibt das Buch mit etwa 250 schaurigschönen, gruseligen, manchmal sogar auch heiteren Sagen Antwort.Zudem erfährt der Leser durch einen sachkundigen Kommentar geschichtlicheHintergründe und Zusammenhänge, Erklärungen für heute wenigbekannte Begriffe, wie Quatembermanndl oder Gugel, was bei der Herstellungvon Wünschelrute, Liebeszauber oder Hexenschemel zu beachten ist,und vieles mehr.Gisela Schinzel-Penth, geboren 1946 in München,verheiratet mit dem Architekten Heinz Schinzel,zwei Töchter, zwei Enkelkinder, lebt in München.Nach ihrem Pädagogikstudium arbeitet sie einigeJahre als Lehrerin, dann als freie Schriftstellerin.Hauptgebiet: Märchen, Volkskunde, Heimatforschung.Sie sammelt seit über 50 Jahren Sagenund Legenden, veröffentlicht zu diesem Themabisher 13 Bücher. Ebenso schreibt sie eigeneMärchen, Kurzgeschichten, Gedichte, Sachbücher, arbeitet für Rundfunkund Fernsehen und ist seit 2010 als Verlegerin tätig. Für ihr schriftstellerischesWerk erhält sie vom Münchner Künstlerkreis KK83 2013 dieGoldene Rose.
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Autorenporträt
www.schinzel-penth.de, wikipedia
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.01.2016

Die Sagen-Sammlerin
Seit Generationen werden schaurig schöne Geschichten aus München überliefert. Gisela Schinzel-Penth hat
sie aufgeschrieben – so viele, dass ihr neu aufgelegtes Buch ein dicker Schmöker geworden ist
VON RENATE WINKLER-SCHLANG
Obermenzing – Lange Nächte, dichter Nebel, klirrende Kälte – das ist die Jahreszeit, in der alte Sagen und Legenden am besten ihre Wirkung entfalten. Dass sie aufs Gemüt wirke, obendrein lehrreich sind und die Liebe zur Heimat fördern können, bei großen und bei kleinen Lesern, das weiß Gisela Schinzel-Penth am besten. Die frühere Lehrerin hat ihr Buch „Sagen und Legenden von München“ kürzlich in der fünften Auflage herausgebracht, doch es war für sie fast wie eine Neuerscheinung. 80 Geschichten kamen dazu, sodass es fast doppelt so dick wurde wie seine inhaltsschweren Vorgänger.
  Die Sagen-Sammlerin ist sicher, dass sehr viele der seit Generationen überlieferten Erzählungen einen wahren Kern haben, vor allem die, in denen Herrscher im Mittelpunkt stehen, aber auch jene, in denen ein „sagenhafter“ Schatz eine Rolle spielt. Manche Sage habe aber vor allem einfach einen erzieherischen Wert gehabt, etwa, wenn es um besondere, umheimliche Strafen für das heimliche illegale Versetzen eines Grenzsteins ging. Dazu gehören die Teufelssagen, ihrer Meinung nach allesamt einstmals erfunden, „dass die Leute brav sind“. Doch Fatalismus fördern für Schinzel-Penth die Sagen nicht, manche mache vielmehr explizit Mut, sein Schicksal in die Hand zu nehmen, seines Glückes Schmid zu sein – gleichzeitig aber immer Ehrfurcht zu haben vor Naturgewalten. Andere reiht die Expertin unter „anekdotenhafte Sagen“ ein. Als Beispiel nennt sie das „Wer ko, der ko“, das der Pferdehändler Franz Xaver Krenkl beim Überholen der Kutsche des Kronprinzen Ludwig stolz gerufen haben soll. Dann wieder sollten Sagen den Menschen die Heiligen nahe bringen. Oder an die geliebten Toten erinnern. Manches aber gehört für sie auch ins Reich der Märchen – durchaus auch der gruseligen.
  Allen gemeinsam ist für Schinzel-Perth, dass man „irgendwie Wurzeln bekommt“, wenn man sie liest, noch mehr aber, wenn eine liebe Oma oder andere ältere Verwandte sie vorlesen oder am liebsten noch sie anschaulich erzählen: „Es soll ja weitergehen.“ Das ist ihr größter Wunsch, denn sie merkt, dass das alte Wissen immer seltener wird und daher mehr denn je gehütet gehört wie ein Schatz.
  Sie wird bald 70, erzählt die Autorin, angefangen habe sie bereits mit 17, in einer Zeit, als das Sammeln noch weit mühsamer war. Oftmals musste sie ihre „Informanten“ besuchen, schrieb mit oder gleich danach auf, was sie ihr zu sagen hatten. Diktiergerät und Digitalkamera, Google, Internet, Mail, das alles kam erst viel, viel später. Pfarrer gehörten zu ihren besten Quellen, auch Lehrer, alte Schriftsteller, Heimatforscher. Dass sie Bayrisch spricht, habe ihr dabei sicher sehr ge-
holfen, sagt sie. Sie recherchierte in Bibliotheken und Archiven. Sie machte sich einen Namen, wurde weiterempfohlen, bekam Anrufe, Zugang zu weiteren Hütern des alten Wissens, das früher oftmals noch jeder in einem Dorf kannte. Möglich war das, weil ihre Mutter dann auf ihre Kinder aufpasste und ihr Mann ihr nicht nur den Rücken stärkte, sondern auch manche Illustration zu ihren Büchern beisteuerte.
  Nicht nur die Münchner Sagen hat Gisela Schinzel-Penth gesammelt, sie hat sich immer wieder neue Landstriche vorgenommen – und hat inzwischen schon große Angst, dass ihr ihre Lebenszeit nicht reichen wird, alles zu sichern. Die Münchner Sagen aber gehören für die Obermenzingerin zu denen, die bei ihr selbst am besten „funktionieren“, die ihre Liebe zur Heimatstadt vertieft haben – sieht sie sich doch beim Spaziergang um die Frauenkirche oder durch die Altstadt an fast jedem Eck an eine ihrer Sagen erinnert. Liebeszauber, Wünschelrute, Gespenster und Heilige, Brezen und zu kleine Semmeln, ein tödlicher Basilisk, die Hexe von Menzing, der Geizhals vom Promenadenplatz, die eiserne Jungfrau oder das unheimliche Fausttürchen, zu jedem Stichwort fällt der Sagenforscherin eine Geschichte ein. Schinzel-Penth beherrscht beim Aufschreiben der Sagen die hohe Kunst des Weglassens. Da wird nicht ausgeholt, nichts unnötig ausgeschmückt, manche Sage in ihrem 400 dicken Buch ist nicht einmal eine halbe Seite lang. Doch das Wichtigste ist drin. Und den Rest erledigt die Fantasie. Vielleicht gerade deshalb ist das dicke Buch eines, das einen begleitet, das man immer wieder zur Hand nehmen kann – vor allem, wenn es draußen kalt und dunkel ist.  
„Sagen und Legenden von München“, Ambro Lacus Buch- und Bildverlag München, 400 Seiten, 24.98 Euro.
Gespenster, Heilige oder Hexen
– zu jedem Stichwort weiß
die Autorin eine Geschichte
Die Münchner Sagen liebt Gisela Schinzel-Penth besonders. Sie haben die Liebe zu ihrer Heimat noch vertieft.
foto: Haas
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