Natürlich übertreibt der Seehaas in seiner Beschreibung des Bodensees maßlos und dennoch ist mehr als ein Körnchen Wahrheit daran: Der See soll unergründlich tief sein, Städte und Schlösser sind angeblich darin versunken, Fische tummeln sich in ihm und Wassergeister sollen ihn bevölkern. Stürme peitschen sein Wasser, Schiffe segeln auf ihm und im Winter friert der See bisweilen zu. Angeblich treiben rund um das Schwäbische Meer auch Hexen und Zauberer ihr Unwesen, müssen Tote ruhelos umgehen, spuken weiße Frauen und zieht der Teufel seine Fäden. Aus der Fülle dieser Überlieferung hat Gundula Hubrich-Messow über achtzig Sagen und gut fünfzig Märchen ausgewählt, darunter auch eine Reihe von köstlichen Schwänken, Schildbürger- und Lügengeschichten.