Sagenbuch des Königreichs Sachsen, vorliegend Teil 2 von zwei Teilen. Der Historiker, Volkskundler und Sprachforscher Alfred Meiche (1870 -1947) stellt hier die Wundersagen, Schatzsagen, landesgeschichtliche Sagen, Familiensagen, sowie romantische Sagen vor. Mit dem vorliegenden Sagenbuch des Königreichs Sachsen überraschte Meiche die Fachwelt mit einer nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten gegliederten und ausgewählten Sammlung von sächsischen Sagen. Meiche war Mitbegründer des Landesvereines Sächsischer Heimatschutz und Mitglied in mehreren Vereinen u. a. im Verein für Sächsische Volkskunde, Dresdner Geschichtsverein, sowie der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften. 1905 bis 1935 leitete Alfred Meiche im Auftrag der Königlich Sächsischen Kommission für Geschichte die Arbeit am Historischen Ortsverzeichnis für das Königreich Sachsen. "In der Walpurgisnacht, auch Walpernacht genannt, ging ein Wanderer bei Hermsdorf (in der Westlausitz) über einen Kreuzweg. Im hellenMondschein sah er eine Hexe tanzen. Verwundert blieb er stehen und sah ihrem Spiel zu. Als ihn die Hexe gewahrte, schalt sie ihn: "Schau, daß du heimkommst, sonst kannst du was erleben!" Da entfernte sich der Mann. Mittlerweile war es so finster geworden, daß er nicht mehr die Hand vor den Augen sah. Deshalb bemerkte er auch den Wagen nicht, der auf der Straße stand, sondern stieß sich die Deichsel so unglücklich in den Leib, daß er der Verletzung erlag."Nachdruck der historischen Originalausgabe aus dem Jahre 1903.
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