Der Tessiner Dichter Giorgio Orelli schliesst mit seiner Lyrik an die grosse Tradition von Dante und Petrarca bis Saba und Montale an. Aus dem vorgeformten Material des Alltags baut Orelli Geschichten, deren Struktur reich und kunstvoll artikuliert ist. Die Verse Orellis rufen gekonnt die grossen Vorbilder auf und variieren sie subtil, ihre Klangbilder verbinden Laut und Sinn auf allen Ebenen. Orellis Gedichte lesen sich auch für jene, die sich in der italienischen Lyriktradition nicht auskennen, mit grossem Gewinn. Zehn Jahre nach Orellis 'Rückspiel/Partita di ritorno' folgt nun ein weiteres Buch mit Gedichten, wiederum ausgewählt und übersetzt von Christoph Ferber. 'Sagt es den Amseln/Ditelo ai merli' enthält Proben sowohl aus Orellis frühem Schaffen als auch aus den Bänden 'Sinopie' und 'Spiracoli'. Zentraler Teil aber ist eine umfassende Auswahl aus Orellis neuestem Buch 'Il collo dell'anitra'. Ein paar bisher unveröffentlichte Gedichte ergänzen die Ausgabe.etwa 90 Gedichte
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Viel Lesegenuss, also "plaisire de lire" hat diese Anthologie mit Gedichten von Giorgio Orelli Rezensentin Mevina Puorger bereitet. Sie rühmt den "einzigartigen" Klang seiner Gedichte, die auf Augenhöhe mit den Klassikern der Weltliteratur liegen. Als Grundmotiv der Lyrik Orellis beschreibt die Rezensentin "Fragen nach Wesen und Sein". Orelli transportiere seine metrisch und rhetorisch hochkomplexen poetischen Texte über Bilder aus der Natur. Anteil am Leseglück haben für die Rezensentin die "kongenialen Übertragungen Christoph Ferbers", dem aus ihrer Sicht in Übereinstimmung mit Orellis italienischer Poesie "klangvolle und farbenfrohe deutsche Äquivalente" gelungen sind, in denen "Klang und harmonischer Zeilenfall" stets Priorität vor identischer Gedicht- und Verslänge hätten. Gelobt wird außerdem Pietro De Marchis Nachwort wegen seiner "sublimen und intellektuell anspruchsvollen Würdigung" dieses Dichters.
© Perlentaucher Medien GmbH
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