Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 1,0, Pädagogische Hochschule Weingarten, Sprache: Deutsch, Abstract: Als Katholik und noch dazu als Student der katholischen Religionslehre muss ich die Einladung zum gemeinsamen Abendmahl ablehnen, denn ich weiß, dass diese Mahlgemeinschaft von meiner Konfession nicht toleriert wird. Nicht selten frage ich mich dann nach dem 'Warum'. Die Frustration über dieses Thema teilt auch die Theologin Eva Maria Faber: "Das binnenkatholisch 'gute Gefühl' mit der Weltkirche verbunden Eucharistie feiern zu können, erhält durch die gebrochene Verbindung mit anderen Kirchen einen bitteren Beigeschmack." (Dettwiler; Faber, 2008) Die katholische Kirche untersagt ihren Gläubigen die Abendmahlsgemeinschaft mit anderen Christen, weil die Abendmahlsgemeinschaft Kirchengemeinschaft ausdrücke, die es noch nicht gibt. Nicht erst seit der Reformation haben Theologen mit verschiedenen Lehren immer wieder versucht das Geschehen um das Abendmahl zu beschreiben, so gab es immer wieder theologische Auseinandersetzungen über die Lehre der Eucharistie, auch in der Reformationszeit: Transsubstantiation oder Konsubstantiation, hoc est corpus oder das Mahl doch eher als Erinnerung an Jesus Christus? Es gab Meinungsverschiedenheiten um die Realpräsenz, Streit um den Opfercharakter der Messe und auch Auseinandersetzungen um den Empfang der Kommunion unter beiderlei Gestalt. Wohl dem, der den Durchblick bewahrt und weiß, was bei der Wandlung nach dem Glauben seiner Kirche eigentlich passiert! Nun ist einerseits die Ablehnung einer Einladung nicht gerade höflich. Andererseits herrscht aber auch Enttäuschung darüber, dass Christen anderer Konfessionen zur Tischgemeinschaft in der katholischen Kirche nicht eingeladen sind. In den letzten Jahrzehnten trennt die Kirchen im Anliegen um ein gemeinsames Abendmahl allerdings viel weniger ein vermeintlich differentes Verständnis dessen, was dabei genau geschieht,als es vielmehr um ekklesiologische bzw. amtstheologische Fragestellungen geht. Die Ämterfrage soll zugunsten des ohnehin komplexen Themas in dieser Arbeit jedoch größtenteils ausgeklammert bleiben. Es wird sich zeigen, dass selbst mit der Ausklammerung der Ämterfrage ein Blick auf diesen Teilbereich einer über Jahrhunderte gewachsenen dogmengeschichtlichen Entwicklung auf den folgenden, wenigen Seiten nur schwer und mit oft verkürzter Darstellung fassbar ist. Dennoch soll diese Arbeit aufzeigen ob und wo hinsichtlich des Abendmahlsverständnisses der Kirchen Einigkeit herrscht oder nicht.
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