Der Band »Salon Austria« setzt sich damit auseinander, was an der österreichischen Kultur jüdisch ist und wie Juden und Jüdinnen diese Kultur prägten. Barbara Staudinger stellt einzelne prominente und weniger prominente Akteure vor, die zur österreichischen Identität auf ganz unterschiedliche Weise beigetragen haben. Das sind einerseits die "großen Geister", deren Schaffen auch heute noch unübersehbar ist, aber auch die Menschen, die in der zweiten Reihe wirkten und vielfach vergessen wurden. Jene, die im Fin de Siècle Kulturschaffende waren, und auch die, die lange bevor die "österreichische Kultur" als solche berühmt wurde, hier lebten und arbeiteten. Jüdinnen und Juden, die in sogenannten relevanten Kulturzweigen tätig waren, aber auch solche, die zur Populär- und Alltagskultur beitrugen: Persönlichkeiten wie den Pathologen und Serologen Karl Landsteiner, der 1930 den Nobelpreis für Musik erhielt, die sozialistische Gewerkschafterin Käthe Leichter, den Philosoph Karl Popper, die Salonière Fanny von Arnstein, den Begründer der Psychoanalyse Sigmund Freud, die Schriftstellerin und Ärztin Marie Frischauf, den Komponisten Edmund Eysler, die Schriftstellerin und Journalistin Berta Zuckerkandl oder den Bankier Bernhard Freiherr von Eskeles.