Diplomarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Psychologie - Allgemeine Psychologie, Note: 1,0, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (Ökotrophologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
Der Übergang in das 21. Jahrhundert ist durch eine gravierende Unterbeschäftigung in den westeuropäischen Industrieländern gekennzeichnet. Die 90er Jahre in West-Europa haben gezeigt, dass konjunkturelle Aufschwungphasen nicht mehr den Kern einer zu erwartenden Beschäftigungsförderung bilden. Global und strukturell bedingte Erwerbslosigkeit beherrscht den Arbeitsmarkt.
In der Bundesrepublik Deutschland ist auch nach zehn Jahren der Wiedervereinigung die Erwerbslosenquote insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern bedrohlich hoch. Neben den gesamtfiskalischen Kosten registrierter Arbeitslosigkeit treten in aller Regel auch monetär nur sehr schwer darstellbare Kosten auf. Diese wiederum entstehen hauptsächlich aus langfristiger Arbeitslosigkeit. Hier spielt der berufliche Abstieg mit der Entwertung der brachliegenden Erwerbsrolle eine ebenso große Rolle, wie darüber hinaus psychosoziale und gesundheitliche Belastungen. So können individuell destruktive Verarbeitungsmuster entstehen, welche auch im gesellschaftlichen Kontext ihren Widerhall finden, wie zum Beispiel Radikalismus, Kriminalität, Sozialisationsprobleme etc.
Dass Arbeitslosigkeit zu unterschiedlichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann, ist in zahlreichen Literaturquellen mittlerweile wissenschaftlich belegt und unumstritten.
Insgesamt sind die Forschungsarbeiten zu Arbeitslosigkeit und Gesundheit durch eine mehr oder weniger defizitorientierte Herangehensweise und Fragestellung an die Betroffenen charakterisiert.
Gesundheitsförderliche Strategien aus Sicht der Arbeitslosen werden dagegen nur unzureichend hervorgehoben. Andererseits zeigt sich in vielen Untersuchungen, dass ein beachtlicher Teil von Arbeitslosen, die über gesundheitsförderliche Ressourcen verfügen, auch längere Phasen der Erwerbslosigkeit bewältigen. Hier gilt es, angesichts der gewaltigen und anhaltenden Massenarbeitslosigkeit, deutlicher salutogene Ressourcen Arbeitsloser herauszuarbeiten, im Sinne eines "Bewältigungs-Instrumentariums". Dieses Instrumentarium wäre für die Gesundheits- und Sozialpolitik ebenso interessant wie für professionelle Helfer, Laien sowie Betroffene.
Nach Sichtung der Literatur zu Arbeitslosigkeit und Gesundheit kommt der Autor zu folgenden Feststellungen: Je nach wissenschaftlicher Disziplin sind eine Vielzahl salutogener Ressourcen von Arbeitslosen untersucht und diskutiert. Diese Ressourcen liegen in den Wissenschaftsbereichen in isolierter Form vor. Eine interdisziplinäre Zusammenstellung salutogener Ressourcen fehlt in der Literatur. Folglich wird Arbeitslosigkeit noch immer voreilig medikalisiert, psychologisiert und therapeutisiert.
Innerhalb der politischen Diskussion und im gesellschaftlichen Organisationsgrad wird das Problem der Arbeitslosigkeit in Bezug auf gesundheitliche Folgen von breiten Bevölkerungsgruppen kaum bis gar nicht wahrgenommen. Oft endet die öffentliche Meinung in einer blame the victim Bewertung. Das Problem der Massenarbeitslosigkeit wird noch immer bagatellisiert und individualisiert. Trotz der Ergebnisse aus der Arbeitslosenforschung mangelt es an Wissen aber auch an Ideen und Taten die Betroffenen konzeptionell sowie umfassend gesundheitsförderlich zu unterstützen.
Der gesamtgesellschaftliche Nutzen wird erstaunlicherweise nicht erkannt. Weitgehend stellt sich hier das Problem, dass gesundheitliche Folgen von Arbeitslosigkeit monetär nur schwer oder gar nicht zu erfassen sind.
Die vorliegende Arbeit widmet sich vorrangig der Fragestellung, warum eine beachtliche Gruppe von Arbeitslosen nicht unter biografischen oder gesundheitlichen
Beeinträchtigungen leidet, wie dies aus einzelnen Untersuchun...
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Der Übergang in das 21. Jahrhundert ist durch eine gravierende Unterbeschäftigung in den westeuropäischen Industrieländern gekennzeichnet. Die 90er Jahre in West-Europa haben gezeigt, dass konjunkturelle Aufschwungphasen nicht mehr den Kern einer zu erwartenden Beschäftigungsförderung bilden. Global und strukturell bedingte Erwerbslosigkeit beherrscht den Arbeitsmarkt.
In der Bundesrepublik Deutschland ist auch nach zehn Jahren der Wiedervereinigung die Erwerbslosenquote insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern bedrohlich hoch. Neben den gesamtfiskalischen Kosten registrierter Arbeitslosigkeit treten in aller Regel auch monetär nur sehr schwer darstellbare Kosten auf. Diese wiederum entstehen hauptsächlich aus langfristiger Arbeitslosigkeit. Hier spielt der berufliche Abstieg mit der Entwertung der brachliegenden Erwerbsrolle eine ebenso große Rolle, wie darüber hinaus psychosoziale und gesundheitliche Belastungen. So können individuell destruktive Verarbeitungsmuster entstehen, welche auch im gesellschaftlichen Kontext ihren Widerhall finden, wie zum Beispiel Radikalismus, Kriminalität, Sozialisationsprobleme etc.
Dass Arbeitslosigkeit zu unterschiedlichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann, ist in zahlreichen Literaturquellen mittlerweile wissenschaftlich belegt und unumstritten.
Insgesamt sind die Forschungsarbeiten zu Arbeitslosigkeit und Gesundheit durch eine mehr oder weniger defizitorientierte Herangehensweise und Fragestellung an die Betroffenen charakterisiert.
Gesundheitsförderliche Strategien aus Sicht der Arbeitslosen werden dagegen nur unzureichend hervorgehoben. Andererseits zeigt sich in vielen Untersuchungen, dass ein beachtlicher Teil von Arbeitslosen, die über gesundheitsförderliche Ressourcen verfügen, auch längere Phasen der Erwerbslosigkeit bewältigen. Hier gilt es, angesichts der gewaltigen und anhaltenden Massenarbeitslosigkeit, deutlicher salutogene Ressourcen Arbeitsloser herauszuarbeiten, im Sinne eines "Bewältigungs-Instrumentariums". Dieses Instrumentarium wäre für die Gesundheits- und Sozialpolitik ebenso interessant wie für professionelle Helfer, Laien sowie Betroffene.
Nach Sichtung der Literatur zu Arbeitslosigkeit und Gesundheit kommt der Autor zu folgenden Feststellungen: Je nach wissenschaftlicher Disziplin sind eine Vielzahl salutogener Ressourcen von Arbeitslosen untersucht und diskutiert. Diese Ressourcen liegen in den Wissenschaftsbereichen in isolierter Form vor. Eine interdisziplinäre Zusammenstellung salutogener Ressourcen fehlt in der Literatur. Folglich wird Arbeitslosigkeit noch immer voreilig medikalisiert, psychologisiert und therapeutisiert.
Innerhalb der politischen Diskussion und im gesellschaftlichen Organisationsgrad wird das Problem der Arbeitslosigkeit in Bezug auf gesundheitliche Folgen von breiten Bevölkerungsgruppen kaum bis gar nicht wahrgenommen. Oft endet die öffentliche Meinung in einer blame the victim Bewertung. Das Problem der Massenarbeitslosigkeit wird noch immer bagatellisiert und individualisiert. Trotz der Ergebnisse aus der Arbeitslosenforschung mangelt es an Wissen aber auch an Ideen und Taten die Betroffenen konzeptionell sowie umfassend gesundheitsförderlich zu unterstützen.
Der gesamtgesellschaftliche Nutzen wird erstaunlicherweise nicht erkannt. Weitgehend stellt sich hier das Problem, dass gesundheitliche Folgen von Arbeitslosigkeit monetär nur schwer oder gar nicht zu erfassen sind.
Die vorliegende Arbeit widmet sich vorrangig der Fragestellung, warum eine beachtliche Gruppe von Arbeitslosen nicht unter biografischen oder gesundheitlichen
Beeinträchtigungen leidet, wie dies aus einzelnen Untersuchun...
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