Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Pflegewissenschaften, Note: 1,3, Fachhochschule Ludwigshafen am Rhein (Sozial- und Gesundheitswesen), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Zusammenfassung:
Ziel der Forschungsarbeit war es, Gründe für ein sehr hohes Lebensalter zu finden und Anhaltspunkte aufzuzeigen, die dieses fördern bzw. begünstigen können. Besonderes Gewicht hat dabei das Modell der Salutogenese von Antonovsky, welches durch den ganzen Forschungsprozess bestimmend war. In der vorliegenden Untersuchung wurden in einem Alten- und Pflegeheim sechs hochaltrige Probanden befragt. Methodologisch wurde die Phänomenologie angewandt. Die Forschung war induktiv angelegt.
Aus den transkribierten Daten wurden mit der Inhaltsanalyse sechs salutogene Kategorien aus der Perspektive der hochaltrigen Experten gebildet. Dies sind: Erfahrung, Prägung, Erziehung , subjektives Wohlbefinden, Gesundheit -Krankheit , soziale Beziehungen , Lebensbewältigung , Arbeit und Beschäftigung , Lebenszufriedenheit .
In der Interpretation und Diskussion der Kategorien wurden das Modell der Salutogenese, ausgewählte Altersstudien sowie gerontologisches Fachwissen herangezogen.
Obwohl die Anzahl der interviewten Personen aus den Ergebnissen keine verallgemeinerbaren Aussagen erlaubt, zeigen die Resultate, dass Hochaltrigkeit phänomenologisch fassbar ist, Langlebigkeit aber nicht mono-kausal erklärt werden kann; es gibt keinen one best way für ein langes Leben. Vielmehr ist die Hochaltrigkeit bestimmt durch ein Geflecht von Faktoren, die in unterschiedlichen Korrelationen wirksam sind. Die Tatsache, dass heute mehr Menschen sehr alt werden, hat sicherlich mehrere Gründe, das kann auf jeden Fall gesagt werden. Entscheidend für Langlebigkeit dürften wohl komplexe Wechselbeziehungen zwischen stabilen salutogenen Persönlichkeitsmerkmalen, Umweltfaktoren und genetischen Dispositionen sein. Auch scheint das Bewältigungshandeln in Krisensituationen, eine positivenLebenseinstellung und die Prägung in jüngeren Jahren eine bedeutsame Rolle zu spielen. Die Entscheidung über ein langes Leben fällt eher vor und nicht erst im hohen Alter.
Die abschließenden Empfehlungen richten sich an Pflegende, an die Gerontologie als Fachwissenschaft und an die Gesellschaft im Allgemeinen.
Einleitung:
Das Modell der Salutogenese von Aaron Antonovsky hat in jüngerer Zeit in den Sozialwissenschaften viel Aufmerksamkeit erfahren. Der Medizinsoziologe Antonovsky kritisiert in seinem Konzept die rein pathogenetische Betrachtungsweise der Medizin und stellt ihr eine salutogenetische Perspektive gegenüber. Er fragte sich, wie es kommt, dass auch unter schweren Belastungen immer nur ein Teil der Menschen erkrankt, andere aber gesund bleiben. Dieser Argumentation folgend besteht das wahre Geheimnis nicht darin, warum Menschen krank werden und sterben, sondern das Wunder besteht eher darin, warum die meisten über weite Strecken mehr oder weniger gesund sind.
Im Modell der Salutogenese geht es also nicht darum, Risikofaktoren und Stressoren für spezifische Erkrankungen zu suchen und zu eliminieren, sondern die Lebensgeschichte des Menschen mit seiner möglichen positiven Entwicklung in den Vordergrund zu stellen und seine diesbezüglichen Widerstandsressourcen zu fördern.
Die Frage, warum Menschen gesund bleiben, soll Vorrang vor der Frage nach den Ursachen von Krankheiten und Risikofaktoren bekommen. Dementsprechend fragt die salutogenetische Perspektive primär nach den Bedingungen von Gesundheit und nach Faktoren, welche die Gesundheit schützen und zur Unverletzlichkeit beitragen.
Nun stellt sich die Frage, warum gesunde Menschen so wenig Beachtung in der bisherigen Forschung fanden, da man doch von ihnen einiges lernen könnte. Besonders hochaltrige Menschen müssten demzufolge doch über vermutlich besondere Eigenschaften, Ressourcen und Fähigkeiten in ihre...
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Ziel der Forschungsarbeit war es, Gründe für ein sehr hohes Lebensalter zu finden und Anhaltspunkte aufzuzeigen, die dieses fördern bzw. begünstigen können. Besonderes Gewicht hat dabei das Modell der Salutogenese von Antonovsky, welches durch den ganzen Forschungsprozess bestimmend war. In der vorliegenden Untersuchung wurden in einem Alten- und Pflegeheim sechs hochaltrige Probanden befragt. Methodologisch wurde die Phänomenologie angewandt. Die Forschung war induktiv angelegt.
Aus den transkribierten Daten wurden mit der Inhaltsanalyse sechs salutogene Kategorien aus der Perspektive der hochaltrigen Experten gebildet. Dies sind: Erfahrung, Prägung, Erziehung , subjektives Wohlbefinden, Gesundheit -Krankheit , soziale Beziehungen , Lebensbewältigung , Arbeit und Beschäftigung , Lebenszufriedenheit .
In der Interpretation und Diskussion der Kategorien wurden das Modell der Salutogenese, ausgewählte Altersstudien sowie gerontologisches Fachwissen herangezogen.
Obwohl die Anzahl der interviewten Personen aus den Ergebnissen keine verallgemeinerbaren Aussagen erlaubt, zeigen die Resultate, dass Hochaltrigkeit phänomenologisch fassbar ist, Langlebigkeit aber nicht mono-kausal erklärt werden kann; es gibt keinen one best way für ein langes Leben. Vielmehr ist die Hochaltrigkeit bestimmt durch ein Geflecht von Faktoren, die in unterschiedlichen Korrelationen wirksam sind. Die Tatsache, dass heute mehr Menschen sehr alt werden, hat sicherlich mehrere Gründe, das kann auf jeden Fall gesagt werden. Entscheidend für Langlebigkeit dürften wohl komplexe Wechselbeziehungen zwischen stabilen salutogenen Persönlichkeitsmerkmalen, Umweltfaktoren und genetischen Dispositionen sein. Auch scheint das Bewältigungshandeln in Krisensituationen, eine positivenLebenseinstellung und die Prägung in jüngeren Jahren eine bedeutsame Rolle zu spielen. Die Entscheidung über ein langes Leben fällt eher vor und nicht erst im hohen Alter.
Die abschließenden Empfehlungen richten sich an Pflegende, an die Gerontologie als Fachwissenschaft und an die Gesellschaft im Allgemeinen.
Einleitung:
Das Modell der Salutogenese von Aaron Antonovsky hat in jüngerer Zeit in den Sozialwissenschaften viel Aufmerksamkeit erfahren. Der Medizinsoziologe Antonovsky kritisiert in seinem Konzept die rein pathogenetische Betrachtungsweise der Medizin und stellt ihr eine salutogenetische Perspektive gegenüber. Er fragte sich, wie es kommt, dass auch unter schweren Belastungen immer nur ein Teil der Menschen erkrankt, andere aber gesund bleiben. Dieser Argumentation folgend besteht das wahre Geheimnis nicht darin, warum Menschen krank werden und sterben, sondern das Wunder besteht eher darin, warum die meisten über weite Strecken mehr oder weniger gesund sind.
Im Modell der Salutogenese geht es also nicht darum, Risikofaktoren und Stressoren für spezifische Erkrankungen zu suchen und zu eliminieren, sondern die Lebensgeschichte des Menschen mit seiner möglichen positiven Entwicklung in den Vordergrund zu stellen und seine diesbezüglichen Widerstandsressourcen zu fördern.
Die Frage, warum Menschen gesund bleiben, soll Vorrang vor der Frage nach den Ursachen von Krankheiten und Risikofaktoren bekommen. Dementsprechend fragt die salutogenetische Perspektive primär nach den Bedingungen von Gesundheit und nach Faktoren, welche die Gesundheit schützen und zur Unverletzlichkeit beitragen.
Nun stellt sich die Frage, warum gesunde Menschen so wenig Beachtung in der bisherigen Forschung fanden, da man doch von ihnen einiges lernen könnte. Besonders hochaltrige Menschen müssten demzufolge doch über vermutlich besondere Eigenschaften, Ressourcen und Fähigkeiten in ihre...
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