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50 Jahre nach dem Putsch in Chile: eine Neuerzählung
Am 11. September 2023 jährt sich zum 50. Mal der Militärputsch unter Augusto Pinochet gegen Chiles frei und demokratisch gewählten Präsidenten Salvador Allende. Mit Allendes Freitod endete der Versuch eines demokratischen Sozialismus, der weltweit Beachtung fand. Günther Wessel erzählt mit Rückgriff auf viele Interviews die Biografie Allendes und die Geschichte des schmalen Landes: vom Kampf um Unabhängigkeit bis zum politisch-kulturellen Aufbruch der 1960er Jahre, von der Zeit der Unidad Popular, vom Putsch bis zum mühsamen Kampf um die…mehr

Produktbeschreibung
50 Jahre nach dem Putsch in Chile: eine Neuerzählung

Am 11. September 2023 jährt sich zum 50. Mal der Militärputsch unter Augusto Pinochet gegen Chiles frei und demokratisch gewählten Präsidenten Salvador Allende. Mit Allendes Freitod endete der Versuch eines demokratischen Sozialismus, der weltweit Beachtung fand. Günther Wessel erzählt mit Rückgriff auf viele Interviews die Biografie Allendes und die Geschichte des schmalen Landes: vom Kampf um Unabhängigkeit bis zum politisch-kulturellen Aufbruch der 1960er Jahre, von der Zeit der Unidad Popular, vom Putsch bis zum mühsamen Kampf um die Rückkehr zur Demokratie und deren Entwicklung bis heute. Seit Dezember 2021 regiert erneut ein Linksbündnis das Land - und Verteidigungsministerin der Regierung von Gabriel Boric ist Maya Fernández Allende, eine Enkelin Salvador Allendes. Steht Chile vor einem neuen Aufbruch?
Autorenporträt
Günther Wessel, geboren 1959. studierte Germanistik, Philosophie, Erziehungswissenschaft und Kunstgeschichte. Seit 1992 ist er freiberuflicher Autor, Journalist und Lektor. Arbeitsaufenthalte in zahlreichen Ländern Lateinamerikas sowie der Türkei, Ägypten und Mali. Von 1997 bis Ende 2001 war er freier Korrespondent in Washington DC, von 2002 bis 2007 lebte er in Brüssel, seither in Berlin. Wessel hat Reiseführer sowie Sachbücher und Biographien verfasst und arbeitet regelmäßig als Sachbuchrezensent für Deutschlandradio Kultur. Zudem ist er als Autor von Features für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk tätig.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Nicht durchweg zufrieden ist Rezensent Sebastian Schoepp mit Günther Wessels Buch über Salvador Allende. Der erste Teil des Buchs, zeichnet Schoepp nach, widmet sich Allendes Aufstieg ins Präsidentenamt, der 1970 nach mehreren erfolglosen Anläufen gelang. Wessel fast Geläufiges solide zusammen, meint Schoepp in Bezug auf die Darstellung der demokratischen Reformagenda des linken Allende. In die Tiefe geht das alles freilich nicht, moniert der Rezensent, der Überlegungen dazu vermisst, warum Allende nicht zum Vorbild anderer südamerikanischer Politiker geworden ist und auch zu wenig über die Rolle der USA in Bezug auf den das Allende-Experiment 1973 beendenden Pinochet-Putsch erfährt. Die Rückkehr Chiles zur Demokratie nach den Pinochetjahren wird laut Schoepp hingegen recht ausführlich dargestellt. Wessels Fazit, demzufolge ein Typ wie Allende auch heute wieder nötig wäre in Chile irritiert Schoepp freilich eher: Wer würde denn in Zeiten rigider Moralvorstellungen einen - in privaten Angelegenheiten - Hallodri wie Allende wählen?

© Perlentaucher Medien GmbH
»Dem Biographen Günther Wessel gelingt es, die politische Entwicklung Salvador Allendes seiner Leserschaft anschaulich und kausal nachvollziehbar zu präsentieren. Dabei verknüpft er gekonnt die persönliche und familiäre Situation Allendes mit den historischen Parametern des Landes, bleibt durchgängig konkret, vermeidet es aber, die Leserin/ den Leser zu überfordern.« Gerold Meischen Lesart. Unabhängiges Journal für Literatur 20231011