Das einzige was fehlt
ist der sprichwörtliche Salzburger 'Schnürlregen', der aus den Seiten raustropft. Soll heißen, bisher hatte ich das relative Glück, Salzburg sieben oder acht Mal in den verschiedenen Jahreszeiten besuchen zu können. Und bestimmt fünf Mal hat es geregnet oder zumindest
genieselt. Eben 'Schnürlregen'...
Relativ war das Glück aus dem einfachen Grund: weder eine…mehrDas einzige was fehlt
ist der sprichwörtliche Salzburger 'Schnürlregen', der aus den Seiten raustropft. Soll heißen, bisher hatte ich das relative Glück, Salzburg sieben oder acht Mal in den verschiedenen Jahreszeiten besuchen zu können. Und bestimmt fünf Mal hat es geregnet oder zumindest genieselt. Eben 'Schnürlregen'...
Relativ war das Glück aus dem einfachen Grund: weder eine vorhergehende noch die Neuauflage hatte ich dabei. Anderbfalls hätte ich von Salzburg ganz sicher sehr viel mehr kennen gelernt und gesehen. Denn alles, was die Stadt an der Salzach und das ganze Salzkammergut so schön, besuchens- oder auch urlaubswert macht, beschreiben die beiden Autoren Barbara Reiter und Michael Wistuba sehr nett lesbar, reich bebildert, mit vielen Hintergrundinformationen.
Für Salzburg selbst fehlt weder die Stiftsbäckerei St. Peter (S. 79) noch das altösterreichische Kaffeehaus Tomaselli. Bei der Stiftsbäckerei, in der seit mehr als 700 Jahren ein herausragend gutes Brot gebacken wird, hat sich insofern ein kleiner Fehler eingeschlichen, als dass die Öffnungszeit nicht ganz richtig angegeben wurde: laut aktueller Auskunft der Touristeninformation öffnet die Bäckerei Montag und Dienstag nicht um 7:00, sondern um 8:00 Uhr. Frisches Brot wird dann ab 8:30 Uhr verkauft. Aber welcher Hotel- oder Pensionsgast stellt sich schon früh morgens um 7:00 Uhr an, um dort Brot zu kaufen?
Ansonsten fehlt in dem Reiseführer nichts. Weder Schloss Hellbrunn, weder die Salzburger Festspiele, weder der Toplitzsee oder der Kammersee. Im Kapitel "Von Salzburg nach Bad Ischl" lässt sich nicht nur die Information finden, dass Helmut Kohl wohl um die 30-mal dort seinen Urlaub verbrachte. Sondern ein paar Seiten weiter in einem der für die Reiseführer aus dem Michael-Müller-Verlag typischen gelb hinterlegten Textkasten mit ihren Nebenbei-Informationen steht die Gesichte des berühmten Weißen Rössels am Wolfgangsee. Wobei im Übrigen bei der Entstehung der gleichnamigen Operetten-Revue gar nicht das Weiße Rössl in St. Wolfgang gemeint war. Sondern das in Lauffen südlich von Bad Ischl. Die Wirtin des gleichnamigen Hotels in St. Wolfgang hat sich den Operetten-Namen und das Brimborium darum dann geschickt 'unter den Nagel gerissen, als das Weiße Rössl in Lauffen im Laufe der Zwanziger Jahre geschlossen wurde...
Bei diversen grösseren Ortschaften ist wiederum MM-typisch ein kommentierter Auszug aus einem Stadtplan zu finden. Am Ende des Buches gibt es 16 Vorschläge für Spaziergänge und Wanderungen. Dass die ersten 60 Seiten allgemeinen Informationen gehören, von A(nreise) bis Z(oll) ist eh klar.
Beim nächsten Salzburg-Besuch wird es zu befürchtender Weise wieder schnürlregnen. Egal, es gibt noch viel zu entdecken und zu sehen.