Die Salzburger Festspiele sind ein komplexer Erinnerungsort nicht nur für Österreich und daher immer auch ein Schauplatz von Kontroversen und Identifikationen gewesen. Dass nach dem Tod von Herbert von Karajan die Notwendigkeit, Neues zu wagen, offenkundig geworden war, führte nach Kurzem zur Berufung von Gérard Mortier und Hans Landesmann, die gemeinsam einen Neuanfang versuchten. Ihre Ära von 1992 bis 2001 war gekennzeichnet durch die bewusste Abkehr von der Karajanschen Ästhetik und Interpretation hin zu einer stärkeren Betonung von programmatischen Leitlinien und der Verbindung von Tradition und Moderne.Wenn auch im Widerstreit der Meinungen, prägten und veränderten Mortier und Landesmann die Festspiele nachhaltig. In bewährter Weise wird diese Ära als historische Darstellung mit allen Hintergründen ausgeleuchtet und zugleich als Chronik mit Bildern und Daten lebendig vor Augen geführt.