Anfänglich ein Verkehrsunfall, wenn auch ein ungewöhnlicher, und ein Einbruch, weiter passiert vorerst nichts. Ein 'cosy crime'... Doch dann legt die Geschichte an Tempo zu: Raphi, der Ich – Erzähler dieser Geschichte, stellt sich vor, sein Leben, seine nicht gerade einfach zu durchblickenden
Familienverhältnisse... Und dann die 'crime' Situation:
Ein Lackaffe (der auch zu einer ominösen neuen…mehrAnfänglich ein Verkehrsunfall, wenn auch ein ungewöhnlicher, und ein Einbruch, weiter passiert vorerst nichts. Ein 'cosy crime'... Doch dann legt die Geschichte an Tempo zu: Raphi, der Ich – Erzähler dieser Geschichte, stellt sich vor, sein Leben, seine nicht gerade einfach zu durchblickenden Familienverhältnisse... Und dann die 'crime' Situation:
Ein Lackaffe (der auch zu einer ominösen neuen 'Volks'partei gehört und mit Geld nur so um sich wirft), der Lanner, der schwimmt mit einem Loch im Herzen in seinem Pool. Und wenn findet man im Bett bei ihm? Einen der Polizisten, völlig bedeppert, und natürlich die obersexy Claire, aka Klara, die Tochter des Bürgermeisters. Der ist auch deppert und vor allem geizig. Jetzt überstürzen sich die Vorfälle...
Das Volksfest mit der feschen Prügelei - so richtig aus dem Leben gegriffen. So sin sie halt, die Bueben, wenn der Bierpegel ein wenig steigt... doch die Polizei beendet die Prügelei ganz einfach – mit ein wenig Pfefferspray...Und weil ein Polizist involviert ist (ist er der Mörder?), muss natürlich auch das LKA mitmischen. Frau Breitarsch, äh, Entschuldigung, Gscheitmeier, die sich nicht unbedingt zu benehmen weiß, nebst weiteren eigentümlichen Typen...Ich hoffe, die österreichische Polizei fühlt sich nicht auf den Schlips getreten...(ist ja nur ein Roman, lebende Vorbilder sind ausgeschlossen...).
Sprachlich mag ich den Text einfach, weil ich so gerne Dialekt lese – ist ja nicht durchgängig, aber an den wichtigen Stellen und damit wird witzig Lokalkolorit verbreitet (ich verstehe die Begriffe gut, wer Probleme damit hat - hinten im Buch gibt es ein Glossar dazu). Und die ein wenig dappigen Polizisten schmälern nicht das Lokalkolorit, sondern im Gegenteil. Auch wenn es wegen der vielen Protagonisten ein wenig schwierig ist den Überblick zu behalten – sind so viele –, aber die flotte Schreibe macht das wieder wett. Und dazu kommt die freche Beschreibung der Dorfbewohner (mit dem haarigen Bauch, fehlenden Hirschknöpfen... etc.) Ich kann es mir leibhaftig vorstellen und habe auch so ein paar Exemplare im Kopf bzw. zu oft vor meinen inneren Augen... Dazu kommen noch solche Typen wie der Faltenbügler.
Der Plot ist unglaublich und ungewöhnlich, und das genau mag ich – eine neue Idee, eine neue Heransgehensweise...Zudem habe ich etwas Neues gelernt (also mit 'Gullwings' kenne ich mich nicht aus, aber das Wichtigste – Salzburg heißt nicht nur die Stadt Salzburg, sondern das Land drumherum ebenfalls)... und es gibt kauzige, aber herzerfrischend nette Leute dort. Zumindest im fiktiven Koppelried.
Das Dorf Koppelried und seine Affären...
Die Schreibe ist rotzfrech und so sollte es sein, sehr gute Unterhaltung (ein Glück von einer Frau geschrieben, sonst gäbe es wegen einigen Ausdrücken gleich einen kleinen Aufstand). Das Umschlagsbild zeigt die Burg in Salzburg, doch extrem abgesetzt gegen einen blutroten Himmel. Und der Titel 'Salzburger Männerherzen' bezieht sich wohl auch auf die ewig verschmusten und so ziemlich auf Sex programmierten Salzburger Männer... (ist das so? Na' dann wäre das ja ein guter touristischer Aufhänger... )
An die Autorin den dringenden Rat – Weiterschreiben!