Nach seiner Flucht aus Syrien erzählt Scharif von seiner Freundschaft mit Sami und ihrer Kindheit in den verwinkelten Gassen von Damaskus. Von ihren teuflischen Tricks, die Schule zu überstehen, und ihrem Beschützer, dem weisen Postboten Elias. Wie Sami sich mutig in jedes Abenteuer stürzt, weil er Unrecht nicht erträgt, und wie er für seine große Liebe Josephine sein Leben aufs Spiel setzt. Im Laufe der Jahre holt er sich so viele Narben, die jede wieder ihre eigene Geschichte hat.Unnachahmlich in seiner Art entfaltet Rafik Schami in diesem Roman Geschichten einer innigen Freundschaft, der Sehnsucht zweier Jungen nach Freiheit und dem Ausbruch der syrischen Rebellion.
buecher-magazin.deZu Beginn wirkt es, als würde Sprecher Nils Rieke noch üben mit seiner unmotivierten Pausensetzung, seinen Überbetonungen, seiner häufig lachenden Stimme. Es scheint, als traue er seiner Hörerschaft nicht zu, die Heiterkeit einer Episode selbst zu erkennen. Die Handlung führt in das Syrien der Gegenwart. Es geht um Scharif, einem syrischen Jungen, der über seinen Freund Sami und den gemeinsamen Abenteuern in den Gassen von Damaskus berichtet. Die Erzählungen vom Aufwachsen der Kinder haben zu Beginn noch etwas vom Charme altorientalischer Märchen. Dann aber schlägt die Stimmung langsam um, denn die Begebenheiten führen direkt in den 2011 angehenden Bürgerkrieg. Scharif und Sami werden nun Zeugen der Brutalität des Assad-Regimes, bis sie selbst in den Untergrund gehen. Das ist spannend erzählt, auch weil sich interessante Innenansichten ergeben. Es ist so lange mit Humor unterfüttert, wie die Berichte von der Härte der Verhältnisse das zulassen. An die Sprechweise von Nils Rieke gewöhnt man sich mit der Zeit, zumal immerhin die Dialoge farbig gestaltet sind. Wolfgang Becker, der Sprecher der Rahmenhandlung, wäre aber der bessere Interpret gewesen.
© BÜCHERmagazin, Martin Maria Schwarz (mms)
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»Mit dem spannenden Jugendroman übertrifft er sich selbst. Der Geschichten-Erzähler reiht mühelos eine Geschichte an die andere, bis das Panorama einer Generation entsteht, die sich gegen die Brutalität und Korruption in seiner ehemaligen Heimat Syrien zur Wehr setzt. Respekt und Anerkennung für diese Könnerschaft!« Marion Gottlob, Rhein-Neckar Zeitung, 16./17.9.2017 »Natürlich bleibt Schami ein genialer Fabulierer, und natürlich charmiert er uns mit seinen Ausschweifungen, aber sein Erzähler kommt doch direkter zur Sache. [...]. Rafik Schamis Erzählstil berührt, auch wenn die Politik das Märchenhafte übertönt.« Hans ten Doornkaat, Neue Züricher Zeitung, 17.9.2017 »Rafik Schami ist ein Erzählkünstler, dem es mit wenigen Worten gelingt, den Leser in eine ihm bis dato fremde Welt zu ziehen. Behutsam und ohne Hast reiht Schami Geschichte für Geschichte aneinander und schafft ein lebendiges Bild von Freundschaft und der Sehnsucht nach Freiheit.« Caroline Wornath, hessenschau.de, 11.10.2017 »Rafik Schami erzählt die Geschichte vom 'Wunsch nach Freiheit' ganz unaufgeregt, der Druck im Kessel steigt, und damit auch der Mut der Protagonisten. Es ist kein Actionroman heroischer Widerstandskämpfer, sondern eine Hommage an Menschen, die sich ihre Würde bewahrt haben bis zum Schluss.« Rolf Brockschmidt, Der Tagesspiegel, 2.11.2017 »Vom ersten bis zum letzten Wort ein Abenteuer, dessen Helden ganz einfach junge Menschen sind, die sich nach Freiheit sehnen.« Imma Wick, Westdeutsche Allgemeine, 24.10.2017