Prinz Johann Georg, Herzog zu Sachsen (1869-1938), war der Bruder des letzten Königs von Sachsen. Sein großes Kunstinteresse, seine soziale Stellung und v. a. seine streng katholische Erziehung, veranlaßten ihn zu zahlreichen Reisen und Pilgerfahrten in die europäischen Nachbarländer, nach Russland, Griechenland und in den Vorderen Orient (Syrien, Palästina, den Sinai und Ägypten). Auf jeder Reise erwarb er zahlreiche Kunstwerke, aber auch Gegenstände des Alltags. Aegyptiaca bilden einen wichtigen Bestandteil seiner Sammlung, darunter Uschebtifiguren, Mumienkartonagen und Mumienporträts, aber auch Terrakotten, schwarz- und rotfigurig bemalte Vasen aus Griechenland und Grabreliefs aus Palmyra sowie koptische Textilien. Aus spätantiker, byzantinischer und frühislamischer Zeit stammen koptische Plastiken, Weihrauchgefäße, Menasampullen, Brotstempel, Lampen, Kreuze, silbernes und bronzenes Kultgerät orthodoxer Kirchen. Seine Liebe gehörte stets auch den Ikonen, die er während seiner Aufenthalte in Russland, Griechenland, Konstantinopel, Kreta, Palästina, Ägypten und Italien zusammentrug. Ursprünglich befanden sich auch Aquarelle und Handzeichnungen deutscher und österreichischer Künstler u. a. des 19. Jhs. in der Sammlung, die jedoch bereits kurz nach dem Tod des Prinzen veräußert wurden.