Eine umfassende Darstellung der wichtigsten literarischen Strategien eines der bedeutendsten deutschen Schriftsteller nach 1945.Helmut Heißenbüttel (1921-1996) versuchte nach 1945, die Traditionslinien moderner Schreibweisen freizulegen, die durch die NS-Herrschaft unterdrückt worden waren. Diese Rückbesinnung auf die avancierten Strömungen des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts findet sich in seinem gesamten Werk: sowohl in Essays, Vorträgen und Rezensionen als auch in den literarischen Arbeiten. Im Zentrum steht das schwierige Verhältnis zwischen dem Erlebten und den sprachlichen Mitteln, die Schriftstellern im 20. Jahrhundert zur Verfügung standen, um diese Erfahrungen auszudrücken. Die drei Bände des »Projekt 3«, zwischen 1978 und 1980 erschienen, unterscheiden sich von Heißenbüttels »Textbüchern« der sechziger Jahre, von »D'Alemberts Ende« (1970) und »Das Durchhauen des Kohlhaupts« (1974), durch eine direktere Hinwendung zur eigenen Person. Mit diesem veränderten Verständnis vom Subjekt - mit einer Literatur der »Selbstentblößung« -, mit der Fähigkeit eines Autors, autobiographisches Material ungehemmt in den Text zu integrieren, befasst sich Combrinks Studie.