Zusammen mit seinem Kollegen Cholodnij soll Samson wegen illegaler Fleischverkäufe ermitteln. Doch kaum haben die beiden mit ihrer Arbeit begonnen, wird Samsons Freundin Nadjeschda von streikenden Eisenbahnern gefangen genommen. Sofort macht sich Samson daran, sie zu befreien. Nur, was hat es mit den Eisenbahnern auf sich? Und warum wurde der undurchsichtige Tschekist Abjasow zur Miliz abkommandiert? Fragen, die Samson klären muss, wenn er seinen Fall lösen und Nadjeschda retten will.
»Andrej Kurkow hat diese gewissen Nebensätze, die so lakonisch sind, dass man von ihm sogar die Gebrauchsanweisung eines Rasenmähers lesen würde.« Bettina Göcmener / Die Welt Die Welt
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
"Leichtfüßig" ist das erste Prädikat, mit dem Rezensentin Katrin Doerksen Andrej Kurkows neuen Roman belegt. Ein "leichtfüßiger Krimi" - der zweite aus Kurkows Samson-Reihe - über die "Verwerfungen in der ukrainisch-russischen Geschichte". Geht das zusammen? Aber ja! Laut Doerksen sogar ganz fabelhaft. Samsons aktueller Fall mag zwar nicht sonderlich aufregend sein - ein geschlachtetes Schwein in Zeiten des illegalen Fleischkonsums - doch im Kiew des Jahres 1919 reicht das für drastische Strafen. Ständig wechseln die Machthaber, lesen wir, andauernd werden neue Gesetze erlassen, niemand hat mehr einen Überblick, dann wird auch noch Samsons Verlobte gekidnappt. Um all diese Unwägbarkeiten zu durchstehen, braucht Samson keine Heldenfähigkeiten - das große Talent, sich "durchzuwurschteln" und ein paar erzählerische Tricks wie ein abgeschnittenes Ohr, das mit- bzw. abhört - genügen schon, versichert eine amüsierte Kritikerin. Kurkow wird damit nicht zum magischen Realisten, betont Doerksen, er ist lediglich ein kluger Erzähler, der auf fantasievolle und eben "leichtfüßige" Art von den tiefen Verwerfungen in der russisch-ukrainischen Geschichte zu erzählen weiß, lobt die restlos hingerissene Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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