Verschrobene Einzelgänger, zerbrochene Leben, ein abgelegenes Dorf - Tommy Wieringas neuer, hochaktueller Roman
Stadt, Land, Schluss. Zeit seines Lebens hat Paul Krüzen mit seinem Vater auf dem Hof an der deutsch-niederländischen Grenze gewohnt. Seinen Handel hat er nach und nach von Trödel auf Militaria umgestellt und verdient auch an den Neonazis. Als sein einziger Freund Hedwiges eines Nachts in seinem Haus brutal zusammengeschlagen und ausgeraubt wird, hat Paul sofort den Besitzer des Bordells jenseits der Grenze im Verdacht. Tommy Wieringas mitreißender Roman zeichnet das Schicksal der Verlierer in den abgehängten Gebieten mit großer Empathie nach: Was der jahrzehntelange Stillstand aus den Menschen macht und wie Angst und Zweifel plötzlich in Wut und Hass umschlagen.
Stadt, Land, Schluss. Zeit seines Lebens hat Paul Krüzen mit seinem Vater auf dem Hof an der deutsch-niederländischen Grenze gewohnt. Seinen Handel hat er nach und nach von Trödel auf Militaria umgestellt und verdient auch an den Neonazis. Als sein einziger Freund Hedwiges eines Nachts in seinem Haus brutal zusammengeschlagen und ausgeraubt wird, hat Paul sofort den Besitzer des Bordells jenseits der Grenze im Verdacht. Tommy Wieringas mitreißender Roman zeichnet das Schicksal der Verlierer in den abgehängten Gebieten mit großer Empathie nach: Was der jahrzehntelange Stillstand aus den Menschen macht und wie Angst und Zweifel plötzlich in Wut und Hass umschlagen.
Rezensent Marten Hahn schätzt den Nuancenreichtum an Tommy Wieringas Roman von 2017. Wie der Niederländer das Problem des Abgehängtseins in der Provinz beschreibt, die Verlierer der Globalisierung, Stillstand und Einsamkeit, nämlich mit Sinn für das Verhältnis von Vergangenheit und Gegenwart, mit viel Einfühlungsvermögen, Fingerspitzengefühl und einem Händchen für Bilder und Klang, findet Hahn großartig. Die dezenten kulturreferenziellen Einschübe der Übersetzerin Bettina Bach scheinen ihm hilfreich.
© Perlentaucher Medien GmbH
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