Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Von Gustave Flaubert ist der Ausspruch überliefert, er wolle am liebsten einmal "ein Buch über nichts" schreiben. Das "nichts", das dem Schriftsteller dabei vorschwebte, war in Wirklichkeit freilich kein "Nichts", sondern "etwas" - etwas Bedeutungsloses, etwas, das wegen seiner Alltäglichkeit bis dahin üblicherweise außerhalb des literarischen Interesses lag. In diesem Sinne wird das Wort "nichts" im Alltag ständig verwendet: Es bezeichnet nicht die vollständige Abwesenheit von Seiendem überhaupt, sondern lediglich von irgendwie "bedeutsamem" Seienden. Was dabei als "bedeutsam" gilt, liegt im Ermessen des Sprechers: Entscheidend für seine Verwendung des Wortes "nichts" ist allein sein Bezug zu dem Seienden, das ihn umgibt. Was im Alltag keine Probleme bereitet, stellte für die Philosophen lange Zeit ein Skandalon dar. Der Grund dafür liegt auf der Hand : Da sie im allgemeinen lieber vom Sein selbst als von ihrem Bezug dazu reden, musste ihnen das Wort "nichts" als Verneinung jeglichen Seins von jeher suspekt sein. Bestenfalls diente es ihnen (wie z.B. Augustinus) als Grenzbegriff, der den Bereich des überhaupt denkbaren markierte. Im 20. Jahrhundert war es dann zunächst Martin Heidegger, der dem Nichts zu philosophischer Dignität verhalf. Hatte er schon in seinem Jahrhundertwerk Sein und Zeit (1926) dem Tod ein ganzes Kapitel gewidmet, erklärte er in seiner Freiburger Antrittsvorlesung (1929) die Frage "Warum ist überhaupt Seiendes und nicht vielmehr nichts?" zur "Grundfrage der Metaphysik" überhaupt. Ja, Dasein heiße geradezu "Hineingehaltenheit in das Nichts". Unter dem Schlagwort "Zu den Sachen selbst!" begibt sich der Husserl-Schüler in seinem Hauptwerk Sein und Zeit auf die Suche nach der Wahrheit, unter der er ein "reines Sehenlassen" der "einfachsten Seinsbestimmungen des Seienden als solchen" versteht.Die Lektüre Husserls und Heideggers prägt schließlich das Werk Jean-Paul Sartres, in dessen "Versuch einer phänomenologischen Ontologie" das Nichts sehr viel mehr Raum einnimmt als bei seinen philosophischen Vorbildern: Ein ganzes Kapitel ist darin dem "Problem des Nichts" gewidmet. Thema der vorliegenden Arbeit ist Sartres Exposition dieses Problems, die er anhand des Phäno-mens der "Frage" und der "Negationen" vornimmt. Dabei wird sein Vorgehen zunächst ausführlich dargestellt und dann kommentiert. Den Schluss bildet eine allgemeine Bewertung des "Nichts" in der Bedeutung, die Sartre ihm gibt.
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