"Auf dem Boden in der Kirche lag ein zusammengeknüllter Damenslip.""Das laute Geknatter kam von da drüben! Ein harscher Strahl Licht rannte über die mit Reliefs bekörperte Wand des Gotteshauses und verformte sich zu einem grellen Blitzezucken, genau über dem großen Fenster, wo die Jungfrau Maria ihr Kind im Arm wiegt, dann verschwand das Gleißen, und plötzlich, ohne Vorwarnung, raste die Silhouette eines Höllenmotorrads durch das Hauptportal, riss das Becken mit dem Weihwasser mit sich und sprang über den Altar, landete scheppernd an der Stirnwand, wo die Kerzen diesen unheimlichen, brennenden Schein fabriziert hatten, doch nun war das gesamte Kerzenfeuer schlagartig verworfen."Wer ist der Akteur dieses wilden Auftritts? Vielleicht ein dummer Bruder des Teufels? Wo spielt denn dieses Inferno? In einer wüstenähnlichen Gegend im spanischen Hochland? Vielleicht aber später auch in Köln oder Südamerika? Das ganze Buch ist eine sehr mystische Angelegenheit, bei der man nicht viel voraussagen kann - nicht einmal, ob der Kommissar Schneider auftreten wird. Alles bleibt mysteriös und vage ..."Der Meister der sinnlosen Sätze" Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Der Meister der sinnlosen Sätze" -- Frankfurter Allgemeine Zeitung
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.06.2011Gehobener
Blödsinn
In seinem sechsten Krimi geht es wieder um Kommissar Schneider, der ein bisschen dumm ist und seine Tochter schlägt, gleichzeitig dem arg fiktionalen Motorrad-Teufel „Satan Loco“ hinterherjagt. Helge Schneider hat in dieser virtuos sinnfreien Story einige literarische Klischees zusammengerührt und dreht ebenso effektsicher verschiedene Stilebenen durch den Wolf, sodass man nach wenigen Seiten ein bisschen verwirrt ist, aber auch amüsiert. Dennoch dauert es noch ein bisschen, bis man sich damit abfindet, dass der Plot hier wirklich keine Rolle spielt. Helge Schneider beweist sich vielmehr auch hier als gestandener Kunstverweigerer, denn sicherlich könnte er auch einen eleganten Krimi schreiben. Ist aber nicht sein Metier. Er ist zuständig für den gehobenen Blödsinn, und der gelingt ihm schon deshalb, weil er sich keinerlei Mühe zu geben scheint, ihn zu erreichen. Helmut Mauró
Helge Schneider:
Satan Loco. Verlag Kiepenheuer und Witsch, Köln 2011. 138 Seiten, 7,99 Euro.
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Blödsinn
In seinem sechsten Krimi geht es wieder um Kommissar Schneider, der ein bisschen dumm ist und seine Tochter schlägt, gleichzeitig dem arg fiktionalen Motorrad-Teufel „Satan Loco“ hinterherjagt. Helge Schneider hat in dieser virtuos sinnfreien Story einige literarische Klischees zusammengerührt und dreht ebenso effektsicher verschiedene Stilebenen durch den Wolf, sodass man nach wenigen Seiten ein bisschen verwirrt ist, aber auch amüsiert. Dennoch dauert es noch ein bisschen, bis man sich damit abfindet, dass der Plot hier wirklich keine Rolle spielt. Helge Schneider beweist sich vielmehr auch hier als gestandener Kunstverweigerer, denn sicherlich könnte er auch einen eleganten Krimi schreiben. Ist aber nicht sein Metier. Er ist zuständig für den gehobenen Blödsinn, und der gelingt ihm schon deshalb, weil er sich keinerlei Mühe zu geben scheint, ihn zu erreichen. Helmut Mauró
Helge Schneider:
Satan Loco. Verlag Kiepenheuer und Witsch, Köln 2011. 138 Seiten, 7,99 Euro.
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»Eine köstliche und mit schön vielen hirnrissigen Details ausgeschmückte Krimi-Absurdität inklusive blutrünstigem Showdown auf dem Campingplatz.« Sebastian Blottner kultiversum.de 20110704