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Spannender Thriller mit Bezug zur Zeitgeschichte und zur Zukunft! 2008 taucht eine mysteriöse Figur Namens Satoshi Nakamoto im Internet auf und entwickelt innerhalb weniger Monate ein neues Geldsystem, das den Lauf der Geschichte verändern sollte: den Bitcoin.Nur wenig später verschwindet Satoshi wieder spurlos. Die ganze Welt rätselt, welcher geniale Kopf wohl hinter der ersten Internetwährung steckt, deren Wert bald in ungeahnte Höhen steigt und ihrem unbekannten Erfinder ein Milliardenvermögen beschert.Tatsächlich verbirgt sich hinter dem Pseudonym Carmen Chavez, ein mexikanisches…mehr

Produktbeschreibung
Spannender Thriller mit Bezug zur Zeitgeschichte und zur Zukunft! 2008 taucht eine mysteriöse Figur Namens Satoshi Nakamoto im Internet auf und entwickelt innerhalb weniger Monate ein neues Geldsystem, das den Lauf der Geschichte verändern sollte: den Bitcoin.Nur wenig später verschwindet Satoshi wieder spurlos. Die ganze Welt rätselt, welcher geniale Kopf wohl hinter der ersten Internetwährung steckt, deren Wert bald in ungeahnte Höhen steigt und ihrem unbekannten Erfinder ein Milliardenvermögen beschert.Tatsächlich verbirgt sich hinter dem Pseudonym Carmen Chavez, ein mexikanisches Einwandererkind aus den USA. Doch sie wird nicht etwa zum vermögenden Star einer neuen Finanzwelt. Vielmehr gerät sie ins Visier skrupelloser Herrscher und dunkler Mächte, die aus ihrem Reichtum und Verstand Profit schlagen wollen.Der Thriller SATOSHI nimmt die wahren Geschehnisse hinter der Legende Satoshi Nakamoto auf und erzählt dessen fiktive Geschichte im Wandel unserer Zeit.
Autorenporträt
Linus Ortelli ist ein Schweizer Autor und Unternehmer. Er lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in der Schweiz. Er studierte Geschichte und Wirtschaft und arbeitet seitdem als Unternehmer, Berater und Hochschul-Dozent im Bereich des Marketings und der Innovation. 2016 veröffentlichte er holistonomics.com, 2021 dann seinen Debut-Roman "Satoshi - Die Bitcoin-Erfinderin".
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.10.2021

Blut und Bitcoin

Die Welt der Kryptowährungen ist ebenso anziehend wie unheimlich. Beste Voraussetzungen für Krimiautoren.

Von Thomas Klemm

Die kurze Geschichte der Kryptowährungen kann auch als Krimi erzählt werden. Angefangen 2008 bei Bitcoin, dessen obskurer Entwickler sich bis heute hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto verbirgt. Danach das Auftreten finsterer Bitcoin-Nutzer, die mit der ersten Digitalwährung im verborgenen Teil des Internet Waffen und Drogen kauften oder sie zur Geldwäsche nutzten. Unter den Betreibern von Handelsplätzen und Investoren gab es ebenfalls schwarze Schafe, die Bitcoin unterschlugen und auf Nimmerwiedersehen verschwanden. Im Netz kursiert sogar eine Liste mit Meldungen über Verbrechen aller Art, die mutmaßlich im Zusammenhang mit Kryptowährungen begangen worden sind. Kein Wunder also, dass die Welt des digitalen Geldes vielen Außenstehenden nicht nur fremd, sondern zwielichtig erscheint.

Das sind beste Voraussetzungen für Autoren, um aus der Kryptohalbwelt Kapital zu schlagen. Das Autorenduo Lisa Graf und Ottmar Neuburger hatte 2018 mit dem Thriller "Kill Mr Bitcoin" vorgelegt. Auffälliger ist die jüngste Häufung von Krimis, die versuchen, die schwierige Materie in den Griff zu kriegen und gleichzeitig eine packende Geschichte zu spinnen. "Jahrzehntelang galt Geld als eher langweiliges Thema - bis die Kryptowährungen wie eine Art Wilder Westen aufkamen", sagt Friedemann Brenneis, der den Blog "Magic Future Money" betreibt und darüber einen Schreibwettbewerb organisiert hat. Die besten Storys erscheinen am 23. November als Buch (Magic Future Money. (Un)mögliche Geschichten vom Geld der Zukunft, Verlag Aprycot). Darin wird beispielsweise erzählt, was geschieht, wenn das Bargeld abgeschafft wird und was für uns künftig einen Wert hat. "Überraschend düster" gehe es zu, sagt Brenneis, der als Erstleser das Gefühl bekommen hat, "dass viele Leute Angst davor haben, dass die Kontrolle entgleitet, Geld sich verselbständigt oder von Monopolisten beherrscht wird".

Mit solchen Ängsten spielt der Schweizer Autor Linus Ortelli in seinem Thriller "Satoshi. Die Bitcoin-Erfinderin" ( Edition Klickwerkstatt, Taschenbuch 19,90 Euro, Kindle-Version 5,99 Euro). Darin hat die aus Mexiko stammende, in den USA lebende Carmen Chavez unter dem bekannten Pseudonym die erste Internetwährung auf Basis der Blockchain entwickelt. Jahre später muss sie miterleben, wie die mutmaßlich bombensichere Technologie von einer Hackergruppe namens Anonymous Coin geknackt wird.

Und zwar genau in jenem Augenblick, in dem sich ein Privatkonzern anschickt, das Geldsystem zu revolutionieren und die Macht zu übernehmen: Von den Regierungen geduldet, sollen mehr als 3,3 Trillionen US-Dollar per Knopfdruck in ein neues System überführt werden. Doch bevor das Unternehmen die Zentralgewalt übernehmen kann, droht Anonymous, das Geld dezentral auf die Rechner der Menschheit zu verteilen. Jeder soll eine Art Grundeinkommen erhalten. Die 400-seitige Geschichte um die Bitcoin-Erfinderin und den Clash der Systeme spielt sich auf zwei Zeitebenen ab: Die eine beginnt 2008 mit der Entwicklung von Bitcoin und einer Leidensgeschichte der Titelfigur, die andere spielt 2033 und endet blutig. "Ich bin fest überzeugt, dass wir in eine neue Form des Geldsystems wechseln werden", sagt der Autor Ortelli. "Unsere heutige Währung kann nur durch Wachstum oder Rohstoffausbeutung geschöpft werden." Künftig könnte es zumindest in der westlichen Welt beides geben: von den Zentralbanken herausgegebenes Geld sowie dezentrale, von den Nutzern beglaubigte Währungen. "Man muss die Kryptowelt als Chance sehen", so Ortelli, der hauptberuflich eine Marketingagentur führt, als Autor aber packend schreibt und alles Technische rund um Bitcoin und Blockchain schlüssig in seinen Thriller einbaut.

Markus Will, Unternehmensberater, Hochschuldozent und selbst ernannter Hobbyschriftsteller, erzählt in seinem 500 Seiten starken Wirtschaftsthriller eher von den Risiken, die von einer Kryptohalbwelt ausgehen. In "Carla Bell und die Dark Bankerin" (Epubli, gedruckte Version für 19,99 Euro, 8,99 Euro als Kindle-E-Book) steckt eine Menge Konfliktstoff über Kryptowährungen, Geldwäsche und Künstliche Intelligenz - und damit reichlich Erklärungsbedarf. In der Geschichte geht's, vereinfacht gesagt, um die Machenschaften der titelgebenden "Dark Bankerin" Iris Hubot vor dem Hintergrund der Jahre 2018 und 2019. Von einem üblen Ex-Investmentbanker als humanoider Roboter entwickelt, gründet Iris ein windiges Krypto-Start-up, lässt die Finanzszene alt und dumm aussehen, wäscht für die Mafia Geld und reiht die dann sauberen Kryptowerte auf der "digitalen Wäscheleine" namens Blockchain auf. Die Journalistin Clara Bell, von Will als Serienfigur angelegt, kommt der Männer- und Frauenmagazine verschlingenden Hubot jedoch auf die Schliche. Sex & Crime kommen in dem Thriller nicht zu kurz, allerdings geraten die Erläuterungen zu Börsengeschehen, Brexit und Kryptogeld mitunter etwas lang. "Mein Anspruch ist es, die Welt der Wirtschaft auch denen zu erklären, die erst mal sagen: Lass mich in Ruhe damit!", sagt der Deutsch-Schweizer. Dahinter steckt ein aufklärerischer Anspruch. Will möchte verhindern, dass abermals eine Finanzkrise entsteht, weil unbedarften Anlegern hochriskante Finanzprodukte aufgeschwatzt wurden. Denn was 2008 Derivate waren, könnten heute Kryptowährungen sein.

Über weite Strecken schafft es der Autor, Disruption im Finanzwesen oder die Unterschiede zwischen Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether fassbar zu machen. Pointiert ist ihm das gelungen in einem Dialog zwischen einem Journalisten und einem Banker alten Schlages, der nach dessen Arbeit gefragt hat:

"Ich recherchiere, wie das digitale Geld die Welt regieren wird."

"Wenn es denn Geld ist oder bald überhaupt noch etwas wert ist!"

"Manche sagen, Bitcoins springen locker auf 50 000 oder gar 100 000 Dollar."

"Dann wäre es sicher kein Geld, sondern reine Spekulation."

An dieser Stelle lässt der Autor (und Volkswirt) durchblicken, dass er von Digitalgeld, das nicht von einer Zentralbank herausgegeben wird, nicht viel hält. Als Krimistoff dagegen taugen die von privaten Kryptowährungen ausgehenden Risiken mehr als eine normale Finanzkrise, sagt Markus Will: "Bitcoin ist ein heißes Thema, und die Kryptowelt hat etwas Ruchloses und Undurchsichtiges." Auffällig ist, dass die fiktive Kryptowelt in den Krimis von Will und Ortelli nicht von Männern dominiert wird, sondern jeweils Frauen die Hauptrollen spielen.

Ohne eine Heldin mit technischem Know-how kommt auch Tom Hillenbrands Bestseller "Montecrypto" (Kiepenheuer & Witsch, Paperback 16 Euro, E-Book 12,99 Euro) nicht aus. Der Privatdetektiv Ed Dante erhält den Auftrag, die verschollenen Kryptomillionen des tödlich verunglückten Start-up-Investors Gregory Hollister ausfindig zu machen, und verbündet sich dazu mit der Bloggerin Mercy Mondego. Weil der Tote quasi aus dem Jenseits Hinweise im Internet verbreitet, beteiligen sich bald eine Menge Kryptoanhänger und halbseidene Gestalten an der Schnitzeljagd von Südkalifornien bis Frankfurt.

Als Leser folgt man der Hatz mit einiger Spannung, was auch daran liegt, dass die fürs Verständnis nötigen Erläuterungen aus der Welt der Kryptowährungen den Plot nicht stören. Wie Hillenbrand seine Figuren in einem Dialog über dreieinhalb Seiten über die Funktionsweise der Blockchain parlieren lässt, zeigt den versierten Ex-Journalisten, der sich in die Materie eingearbeitet hat. Dass der Dialog in Las Vegas beim Beobachten einer Partie Blackjack geschieht, deutet auf Hillenbrands Haltung hin: Der Kryptohype gleicht Casino-Kapitalismus. So lässt er einen Unternehmer über die Blockchain sprechen: "Nehmen wir an, jede Blackjack-Runde wäre komplizierter als die vorherige. (. . .) Die Partien dauern immer länger, die Spieler erhalten jetzt Dutzende von Karten. Das alles aufzuschreiben ist mühsam. Bald werden die ersten Protokollanten ihren Spiralblock in die Ecke pfeffern und das Protokoll lieber in eine Excel-Datei eintragen. Ein paar werden ganz aufgeben. So ist das auch bei Kryptowährungen."

Der ganze Hype wird in Hillenbrands Story fürs Finanzsystem gefährlich, weil der tote Hollister die Bezahl-App Juno entwickelt hat, die junge Leute ebenso massenhaft nutzen wie die dazugehörige Kryptowährung Moneta. Dieser mit US-Dollar gedeckte Stablecoin erinnert stark an Facebooks ehrgeiziges Libra-Projekt, das auf politischen Druck abgespeckt werden musste und nun unter dem Namen Diem eher ein Schattendasein fristet.

Tom Hillenbrand ist ein "Nocoiner", wie die Kryptoszene Außenstehende abfällig nennt. Seine Skepsis gegenüber Bitcoin und Co. hat der Autor in Interviews kundgetan, und sie klingt auch in seinem Krimi mehrfach an. "Das Prinzip wurde mehrfach kopiert, es gibt inzwischen etliche Digitalwährungen. Ein paar Leute haben investiert, als die Coins noch Bruchteile eines Cents wert waren. Viele Profis hielten diese frühen Investoren seinerzeit für Volltrottel. Vielleicht waren sie es, aber dann sind sie nun reiche Volltrottel." So pointiert liest man es gern.

Alles in allem gibt es ein überschaubares, jedoch ansprechendes Angebot für Krimifans, die in die Welt der Kryptowährungen eintauchen wollen. Diejenigen Leser allerdings, die in dieser Welt schon zu Hause sind, werden viele Erklärungen als etwas banal empfinden. Aber das Schöne an der Kryptowelt ist ja, dass die Möglichkeiten über Digitalwährungen hinaus schier grenzenlos sind. "Wir Menschen werden auch andere Dinge finden, die wir als Werte definieren", sagt Autor Ortelli. Die Entwicklung scheint unaufhaltsam. Neue Kryptokrimis sind schon angekündigt.

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