129,95 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Versandfertig in 6-10 Tagen
  • Gebundenes Buch

Wenn das Jahrhundert von etwa 1750 bis 1850 - die von Reinhart Koselleck so genannte Sattelzeit - die Formierungsphase der westlichen Moderne war: Was bedeutete der damalige Übergang vom alteuropäischen zum modernen Begriffs- und Denkmusterarsenal für das Schreiben der Geschichte? Ist es angemessen, diesen Wandel vor allem als 'Verwissenschaftlichung' zu charakterisieren? Welche Rolle spielten demgegenüber ein zunehmend reklamiertes 'Vergnügen' an Geschichte, politische Wirkabsichten, die Orientierung auf Kunstförmigkeit und ästhetische Eindrücklichkeit oder der Entwurf hypothetischer…mehr

Produktbeschreibung
Wenn das Jahrhundert von etwa 1750 bis 1850 - die von Reinhart Koselleck so genannte Sattelzeit - die Formierungsphase der westlichen Moderne war: Was bedeutete der damalige Übergang vom alteuropäischen zum modernen Begriffs- und Denkmusterarsenal für das Schreiben der Geschichte? Ist es angemessen, diesen Wandel vor allem als 'Verwissenschaftlichung' zu charakterisieren? Welche Rolle spielten demgegenüber ein zunehmend reklamiertes 'Vergnügen' an Geschichte, politische Wirkabsichten, die Orientierung auf Kunstförmigkeit und ästhetische Eindrücklichkeit oder der Entwurf hypothetischer Geschichtsverläufe? Wurden die alten Denk- und Schreibmuster - insbesondere das Konzept der historia magistra vitae - tatsächlich verabschiedet oder lebten sie, womöglich in neuer Funktion, fort? Der Band geht solchen Fragen mit Blick auf ein ungewöhnlich breites Spektrum historiographischer Gattungen nach: philosophische Geschichtsreflexion und -spekulation, politisch-rhetorische oder didaktische Historiographie, Geschichten der Kunst, der Musik und der Philosophie, Memorialistik und Zeitgeschichtsschreibung, Historiographie 'für Leser'. In dieser pluralen Perspektivierung erweist sich das Sattelzeit-Konzept als dringend revisionsbedürftig.
Autorenporträt
Elisabeth Décultot und Daniel Fulda, Universität Halle-Wittenberg.
Rezensionen
"[...] der Band [wird] sicher das Interesse von Historikern und Kulturwissenschaftlern finden, die sich für das Problem der Periodisierung und der Bestimmung von Epochen interessieren bzw. genauer verstehen wollen, was jene Übergangszeit zwischen Aufklärung und Romantik ausmacht, die man mit einem merkwürdigen Begriff als Sattelzeit zu bezeichnen gelernt hat. Auch zum grundlegenden Thema, wie unter welchen Bedingungen und in welchen Medien Geschichtsschreibung stattfindet, hat der Band manches Interessante zu bieten."
Till Kinzel in: Informationsmittel (IFB) : digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft [#4730] http://informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=9093

"Der Band bereichert zweifellos die Forschung zur Geschichtsschreibung um 1800, indem er den Blick auf die große Vielfalt lenkt."
Diester Langewiesche in: www.hsozkult.de, 09/2017