Der Autorin Veronika A. Gager ist mit diesem Buch ein beeindruckender Roman gelungen.
Nicht nur der Kriminalfall an sich fasziniert hier, sondern auch die Geschichte, die sich dahinter verbirgt. Eine eindrucksvolle
Mahnung gegen das Vergessen.
Eine Geschichte, über die man gerne den Mantel des
Schweigens breiten würde, um die Schande zu verstecken, die sich hinter den Ereignissen…mehrDer Autorin Veronika A. Gager ist mit diesem Buch ein beeindruckender Roman gelungen.
Nicht nur der Kriminalfall an sich fasziniert hier, sondern auch die Geschichte, die sich dahinter verbirgt. Eine eindrucksvolle
Mahnung gegen das Vergessen.
Eine Geschichte, über die man gerne den Mantel des Schweigens breiten würde, um die Schande zu verstecken, die sich hinter den Ereignissen verbirgt.
Kurze Inhaltsangabe:
Dorothea Wiltzing und Lupo Schatz sollen den Mord an einem alten Bauernpaar aufklären. Doch fast alle, die auf dem Hof leben, haben ein Motiv – und niemand ein Alibi. Als im Keller des Hofes das uralte Skelett eines Kindes entdeckt wird, müssen sie umdenken: Liegt das Motiv für die Tat weit zurück in der Vergangenheit?
Dies ist bereits der 4. Fall für „Dorli“ und Lupo und mein erster. Ich hatte dennoch überhaupt keine Schwierigkeiten, mich in dieses Buch hineinzufinden, denn man bekommt genügend Informationen zu den beidenProtagonisten um mühelos zu folgen.
Sandra kommt zurück aus Brüssel, wo sie einen verantwortungsvollen und exzellenten Job hat, um ihre Großmutter zu beerdigen. Am Tag nach dieser Beerdigung ist plötzlich auch der Großvater verschwunden, man findet ihn nach langem Suchen leblos in der Güllegrube. Sie hat den Hof vor vielen Jahren verlassen, um der Tristesse des Lebens auf einem Bauernhof zu entgehen und einer Familie, die sie ablehnt – und sieht sich nun, nach der Testamentseröffnung als Alleinerbin, angefeindet von der ganzen Familie.
Anscheinend ist sie nach der Meinung des Großvaters die einzige, der er zutraut, den maroden Hof wieder auf Kurs zu bringen und vor allem für ihren jüngeren Bruder zu sorgen.
Diese beiden Tode setzen Ereignisse in den Gang, die uns tief in die Geschichte der Nachkriegszeit führen, nämlich die Unterbringung und Ausbeutung von Pflegekindern auf Bauernhöfen. Man erfährt viel über die Machenschaften der damaligen Zeit, die traurigen und trostlosen Schicksale machen sehr betroffen und berühren den Leser tief. Es ist wahrlich keine leichte Kost, die uns die Autorin hier vorsetzt, aber von einer unglaublichen Eindringlichkeit geprägt, die den Leser nicht mehr loslässt, ihn aber gleichzeitig auch für die damalige Situation sensibilisiert.
Die beiden „Ermittler“ Dorli und Lupo sind sehr sympathisch und agieren glaubhaft. Auch ihr Privatleben wird durch die Ereignisse tangiert und gehörig durcheinandergwirbelt, bis hin zur Lebensgefahr.
Ein Buch das ich mit gemischten Gefühlen gelesen habe, weil es mich zutiefst berührt hat und noch lange nachhallen wird. Man braucht schon sehr starke Nerven wenn das Kopfkino uns die grausamen Szenen vor Augen führt.
Dennoch ein Buch, das auf jeden Fall gelesen werden sollte, in einer klaren und schnörkellosen Sprache.
Aus diesem Grund und vor allen Dingen für den Mut, diese Thematik in einem Kriminalroman anzusprechen vergebe ich hier 5 wohlverdiente Sterne und meine ausdrückliche Leseempfehlung.