In der Reformation begründete Martin Luther eine neue Kirche. Der Bußprediger Girolamo Savonarola (1452-1498), der nur wenige Jahrzehnte früher lebte, versuchte noch, die katholische Kirche von innen heraus zu reformieren. 1494 wurden die Medici aus Florenz vertrieben und der Dominikanermönch wurde zur beherrschenden Figur in der Renaissancestadt. Er bekleidete selbst kein öffentliches Amt, aber mit gewaltigen Bußpredigten schlug er die Florentiner in seinen Bann. Selbst Künstler wie Sandro Botticelli gehörten zu seinen Anhängern. Unter Savonarolas Anleitung wurde auch die Stadtverfassung reformiert und der entmachtete Mittelstand wurde wieder zur stärksten politischen Kraft. Der Kleriker wuchs in die Rolle eines "bürgerlichen Führers" (Max Horkheimer) hinein. Doch als er sich mit dem Papst anlegte, wurde ihm das zum Verhängnis. Sein Konflikt mit dem berüchtigten Renaissancepapst Alexander VI. endete mit Savonarolas Hinrichtung.
Bis heute scheiden sich in der katholischen Kirche an Savonarola die Geister. Papst Johannes Paul II. hatte ein Seligsprechungsverfahren für den Mönch in Gang gesetzt, das von Benedikt XVI. dann wieder auf Eis gelegt wurde. Der Historiker Ernst Piper hat dieser umstrittenen Figur vor 30 Jahren schon einmal eine Studie gewidmet. Sein neues Buch ist eine faszinierende Lektüre, die den neuesten Forschungsstand berücksichtigt.
Bis heute scheiden sich in der katholischen Kirche an Savonarola die Geister. Papst Johannes Paul II. hatte ein Seligsprechungsverfahren für den Mönch in Gang gesetzt, das von Benedikt XVI. dann wieder auf Eis gelegt wurde. Der Historiker Ernst Piper hat dieser umstrittenen Figur vor 30 Jahren schon einmal eine Studie gewidmet. Sein neues Buch ist eine faszinierende Lektüre, die den neuesten Forschungsstand berücksichtigt.