Kurzbeschreibung:
Weil der Fluß Shanu, die Quelle allen Lebens, zu versiegen droht, verbannt der Kaiserbruder Miro alle 16jährigen Mädchen und Jungen aus seiner Stadt und überlässt sie in der Wüste ihrem Schicksal. Auch Marje und ihre Freundin Sayuri müssen fliehen und kämpfen in der Wüste um ihr
Leben. Doch plötzlich treffen sie auf Kiyoshi, den Neffen und Erben des Kaisers, der auf der Suche…mehrKurzbeschreibung:
Weil der Fluß Shanu, die Quelle allen Lebens, zu versiegen droht, verbannt der Kaiserbruder Miro alle 16jährigen Mädchen und Jungen aus seiner Stadt und überlässt sie in der Wüste ihrem Schicksal. Auch Marje und ihre Freundin Sayuri müssen fliehen und kämpfen in der Wüste um ihr Leben. Doch plötzlich treffen sie auf Kiyoshi, den Neffen und Erben des Kaisers, der auf der Suche nach einem auserwählten, sechzehnjährigen Mädchen ist, das einer alten Prophezeiung zur Folge die Stadt retten kann.
Meine Meinung:
"Sayuri" ist das Fantasy- Debüt der erst 1991 geborenen Carina Bergmann, von der man in Zukunft hoffentlich noch viel hören wird. Sie nimmt uns mit in die fremde Fantasiewelt von Marje und Sayuri, in der alles Leben von einem Fluß abhängig ist und dessen Quelle von der Macht des Kaisers gespeist wird.
Zu Beginn gestaltet es sich ein wenig schwierig, in die Geschichte hineinzufinden, denn der Anfang des Buches ist sehr verwirrend. Der Leser wird mit einer Flut an Namen bombadiert, die es erstmal zu sortieren gilt. Dass auch die Sonne und die beiden Monde, die in der Geschichte eine kleine Rolle spielen, ebenfalls Namen haben, trägt nicht gerade zu ihrer Durchsichtigkeit bei. Hat man dies jedoch erstmal begriffen und kann die einzelnen Namen ihren Charakteren zuordnen, fällt es nicht mehr schwer, der Handlung zu folgen.
Die Geschichte braucht ein wenig Zeit, etwa 100 Seiten, um in Schwung zu kommen, doch dann baut sich große Spannung auf. Das Buch bleibt stehts unvorhersehbar, man wird immer wieder von Geschehnissen überrascht. Trotzdem ist die Handlung nicht undurchsichtig, sondern gut durchdacht und logisch. Eine beeindruckende Leistung für solch eine junge Autorin! Sie schafft es, den Leser zu fesseln und bis zum Schluß nicht wieder loszulassen. Die wenigen Stellen, an denen sich das Buch kurzzeitig etwas in die Länge zog, werden durch die übrigen, spannenden Szenen schnell wieder wettgemacht.
Carina Bargamnns Schreibstil überzeugt. Es gelingt ihr, Marje, Sayuri, Kiyoshi und die anderen Charaktere sowie die Welt, in der sie leben, so anschaulich zu beschreiben, dass man sich gut vorstellen kann, in Sayuris Garten zu Sitzen oder eine Bootsfahrt auf dem Shanu zu machen.
Auch die Vielzahl verschiedenster Charaktere scheinen wohlüberlegt und detailliert ausgearbeitet. Die für die Geschichte wichtigsten Figuren wie Sayuri, Marje, Kiyoshi, aber auch Miro und Aulis wurden mit dem nötigen Tiefgang ausgestattet. Doch auch die Charaktere, die nur einen Nebenrolle spielen, bleiben keinesfalls oberflächlich. Weniger Figuren hätten der Geschichte meiner Meinung nach aber keinen Abbruch getan, denn die vielen Namen, die sich oft auch noch ziemlich gleichen, haben mich an manchen Stellen doch verwirrt und ich musste überlegen "Wer war das jetzt nochmal?".
Bis auf das Ende hat mir "Sayuri" ausnahmslos gut gefallen und ich halte es für ein rundum gelungenes Debüt. Ich würde mich wirklich sehr freuen, weitere Bücher von dieser talentierten jungen Autorin zu lesen.