Eine unbekannte Freundschaft des großen Preußenkönigs
Albert von Hoditz war ein Genießer und Lebensreformer, der sein Schloss an der umkämpften Grenze zwischen Österreich und Preußen zu einem »Arkadien in Mähren« machen wollte. Seine Untertanen sollten Künstler werden. Auch Friedrich der Große wurde auf Hoditz aufmerksam. Für Friedrich bedeutete dessen freie Existenz in Rosswald, das er zweimal besuchte, die Erinnerung an ein verpasstes eigenes Leben. Legendär ist ein Freiluftschachspiel der beiden mit »lebenden Figuren«. Friedrichs Beziehung zu Hoditz, auf den er zwei Gedichte schrieb, stellt den strengen, pflichtbewussten König, den der "exzentrische Epikureer" Hoditz auch in seinen orientalischen Harem führte, in ein neues Licht und dürfte auch Kenner überraschen.
Albert von Hoditz war ein Genießer und Lebensreformer, der sein Schloss an der umkämpften Grenze zwischen Österreich und Preußen zu einem »Arkadien in Mähren« machen wollte. Seine Untertanen sollten Künstler werden. Auch Friedrich der Große wurde auf Hoditz aufmerksam. Für Friedrich bedeutete dessen freie Existenz in Rosswald, das er zweimal besuchte, die Erinnerung an ein verpasstes eigenes Leben. Legendär ist ein Freiluftschachspiel der beiden mit »lebenden Figuren«. Friedrichs Beziehung zu Hoditz, auf den er zwei Gedichte schrieb, stellt den strengen, pflichtbewussten König, den der "exzentrische Epikureer" Hoditz auch in seinen orientalischen Harem führte, in ein neues Licht und dürfte auch Kenner überraschen.
Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Kritiker Tilman Krause freut sich, mit der Biografie von Hans-Peter Kunisch nun endlich eine weniger bekannte Seite des Preußenkönigs Friedrich entdecken zu können. Seine Freundschaft mit dem Grafen Albert von Hoditz, der an seinem Hof eine Art Künstlerenklave eingerichtet hatte, steht im Zentrum dieses Buches. Unter anderem anhand von Briefen und Gedichten, die Friedrich der Große verfasste und die nun zum ersten Mal aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt wurden, kann er sich ein Bild machen von einem Herrscher, der der homosexuellen Lust alles andere als abgeneigt war, auch wenn sein Gegenüber sie nicht erwiderte. Auch die "hedonistische Seite" des Herrschers, die mit dem Alter in den Hintergrund gerückt war, kann Krause hier entdecken. Gleichzeitig liest er gerne von der Facette Friedrichs als fürsorgender Landesvater und kann eine deutliche Empfehlung für das Buch aussprechen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Kunischs lesenswertem Buch gelingt zweierlei: Mit Hoditz stellt er eine schillernde Persönlichkeit aus der zweiten Reihe vor. Zugleich wirft er aber auch neues Licht auf die späten Lebensjahre des Preußenkönigs. Damals. Das Magazin für Geschichte 20241001