Wer auf Ibiza wohnt, muss reisen. Aufs Festland, nach Europa. Und manchmal führt dabei der Zufall Regie wie in diesen Schachnovellen: Viermal bricht Vicente Valero auf, nach Italien und Dänemark, nach Zürich und Augsburg. Stets im Gepäck: das von einem Onkel geerbte Reiseschach. Was unbeschwert beginnt, mit Schachpartien und Begegnungen mitoffenem Ausgang, wird zu einer detektivischen Suche nach Orten und Plätzen, wo sich die Lebenslinien von fünf europäischen Geistern kreuzen: Brecht und Benjamin am Schachbrett in Svendborg im Sommer 1934; Nietzsche, kurz vor seinem geistigen Zusammenbruch in Turin; Kafka bei der berüchtigten Lesung in München 1916, mitten im Ersten Weltkrieg; Rilke schließlich, der 1921 in Berg am Irschel verzweifelt versucht, sein Hauptwerk zu beenden.Mit leichter Hand geschrieben, ist dies ein profundes europäisches Buch.