"SCHACHTELTEXTE II 2017-2019" schließt an "SCHACHTELTEXTE I 2007-2016" an, jedoch mit einer zeitlichen Zäsur, deren Ursache die schweren Folgen eines Unfalls waren, welche eine monatelange Pause bedingten und auch zum vorübergehenden Verlust der Handschrift führten. Danach war die Schreibschrift eine etwas andere als vorher. Eine schwere Erkrankung 2018 erzwang eine weitere Pause im Schaffensprozeß. Es entstanden in der Folge Schachteltexte, die vordringlich von der existentiellen Befindlichkeit stigmatisiert waren, aber auch solche, in denen Kindheitserinnerungen und aufblitzende Bilder und Gedanken textlich ausgedrückt wurden. Alle diese Texte sind notizenhafte Anmerkungen zu aktuellen oder vergangenen Ereignissen, Personen und Situationen, die durch den künstlerischen Gestaltungsprozeß ihre eigene neue Bildhaftigkeit bekommen, Gedanken und Gefühlen einen großen assoziativen Raum geben. (Ab-)Gründe werden ertastet, das Denken führt assoziativ und folgerichtig zu Schlüssen bis hin zur Formelhaftigkeit des Gesagten. Wichtig dabei ist auch, daß die Handschrift eines Menschen - im Gegensatz zur Maschinen- bzw. PC-Schrift - sozusagen ein biografisches Ablaufdatum hat und ein persönliches Zeitdokument ist, das immer mehr an Wert gewinnt, je mehr die Welt von Maschinen-Buchstaben im Zeitalter der Digitalisierung überflutet wird.
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