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Wer Denken sagt, meint Gehirn - aber damit zugleich auch Schädel. Doch ist es, als wäre das Gehirn von einer konstitutiven Blindheit geschlagen, die es daran hindert, zu erkennen oder auch zu spüren, dass es sich im Kontakt mit einer Wand befindet: jener des Schädels. Georges Didi-Huberman zeigt, wie das »Zauberkästchen« des Schädels, jene »knöcherne Schatulle« und die darin verborgenen Geheimnisse eine lange Traditionsreihe von Künstlern fasziniert - von Leonardo da Vinci und Albrecht Dürer bis hin zu Giuseppe Penone, dem italienischen Bildhauer und prominenten Vertreter der Arte Povera.…mehr

Produktbeschreibung
Wer Denken sagt, meint Gehirn - aber damit zugleich auch Schädel. Doch ist es, als wäre das Gehirn von einer konstitutiven Blindheit geschlagen, die es daran hindert, zu erkennen oder auch zu spüren, dass es sich im Kontakt mit einer Wand befindet: jener des Schädels. Georges Didi-Huberman zeigt, wie das »Zauberkästchen« des Schädels, jene »knöcherne Schatulle« und die darin verborgenen Geheimnisse eine lange Traditionsreihe von Künstlern fasziniert - von Leonardo da Vinci und Albrecht Dürer bis hin zu Giuseppe Penone, dem italienischen Bildhauer und prominenten Vertreter der Arte Povera. Immer wieder kreist Penone um jenen unbekannten taktilen Raum, jene sich der Wahrnehmung entziehende Kontaktzone von Gehirn und Schädel, die er zum Gegenstand seiner topographischen Entwürfe macht.

Georges Didi-Huberman nimmt Penones »Landschaften des Gehirns« zum Ausgangspunkt eines ebenso instruktiven wie persönlichen Essays. Die Frage nach der Skulptur als plastischem Gegenstand und Objekt des Denkens entfaltet der renommierte Kunsthistoriker zu einer umfassenden Reflexion über das Verhältnis von Kunst und philosophischem Denken.

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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.07.2008

Schädel in der Kunst

"Die Zwiebel ist keine Schachtel." Man wünschte sich mehr von solch klar zugeschnittenen Sätzen in dem Essay von Georges Didi-Huberman. Doch der Neigung des französischen Kunsthistorikers entsprechen weit eher tastende Annäherungen und Fragen. Hier gelten sie künstlerischen Modellen, den Schädel und seinen Innenraum darzustellen. Den Beginn macht die Schachtel, die sich der französischen "boîte cranienne" verdankt: für Didi-Huberman der Ausgangspunkt, um Merkwürdigkeiten nachzuspüren, die sich hinter scheinbar einfachen Schädelbildern verbergen. Der kurze Parcours führt über die Zwiebel, die Leonardo da Vinci für sein Querschnittbild bemühte, berührt Dürers messkünstlerische Menschenköpfe und dessen "Hl. Hieronymus" mit Totenschädel und Vesalius' anatomische Tafeln. Die Auswahl an Schädeln in der Kunst ist nicht klein, doch der Autor übt Zurückhaltung und kommt schnell auf den Zeitgenossen Giuseppe Penone. Zu einer Ausstellung dieses der Arte Povera zugerechneten Künstlers ist sein Essay zuerst erschienen. Und angesichts von Werken wie "Landschaft des Gehirns" oder "Baum der Wirbel" versteht man die Faszination des Autors und seine Annäherung über historische Beispiele aus der künstlerischen Kraniologie. (Georges Didi-Huberman: "Schädel sein". Ort, Kontakt, Denken, Skulptur. Aus dem Französischen von Heinz Jatho. Diaphanes Verlag, Zürich, Berlin 2008. 88 S., Abb., br., 14,90 [Euro].) hmay

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