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Seit Jahrhunderten ist das Schaf vor allem auch in Tirol ein beliebtes und äußerst vielseitiges Nutztier, das in der bäuerlichen Kultur tief verwurzelt ist. So in Szene gesetzt wie in diesem außergewöhnlichen Bildband wurde es allerdings noch nie. Über drei Jahre lang hat der Fotograf Thomas Stoffaneller sich auf die Spur der Schafe begeben, hat die berühmte Wanderung der Schafe über die Ötztaler Gletscher ebenso festgehalten wie sämtliche Aspekte, die mit der Aufzucht und der Haltung von Schafen verbunden sind. Dabei ist ihm ein einfühlsames, fotografisch herausragendes Werk gelungen, das nun…mehr

Produktbeschreibung
Seit Jahrhunderten ist das Schaf vor allem auch in Tirol ein beliebtes und äußerst vielseitiges Nutztier, das in der bäuerlichen Kultur tief verwurzelt ist. So in Szene gesetzt wie in diesem außergewöhnlichen Bildband wurde es allerdings noch nie. Über drei Jahre lang hat der Fotograf Thomas Stoffaneller sich auf die Spur der Schafe begeben, hat die berühmte Wanderung der Schafe über die Ötztaler Gletscher ebenso festgehalten wie sämtliche Aspekte, die mit der Aufzucht und der Haltung von Schafen verbunden sind. Dabei ist ihm ein einfühlsames, fotografisch herausragendes Werk gelungen, das nun den Lesern in diesem ganz besonderen Bildband präsentiert wird. Ergänzt wird das Buch durch einen einführenden Essay von Susanne Schaber, der historische, kulturelle und philosophische Sichtweisen zum Thema beisteuert und dazu beträgt, sich den Schafen Tirols auf ganze neue Weise zu nähern.Tipp: Außergewöhnliche, beeindruckende sw Fotos
Autorenporträt
SUSANNE SCHABER, 1961 in Innsbruck geboren, lebt seit ihrem Studium als Reiseschriftstellerin in Wien. Zahlreiche Bücher, zuletzt über Venetien, Island und die Pyrenäen. Im Tyrolia-Verlag hat sie den Band ¿Tirol ¿ Land in den Bergen¿ mitgestaltet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 31.03.2016

Mit den Schafen übers Eis

Nebel drängt über den Pass. Nichts zu sehen, nur das Grau der Wolkenschleier und die Ausläufer der fahlweißen Gletscher. Irgendwo, ein Stück weiter oben, muss das Niederjoch liegen. Der dreitausend Meter hohe Übergang verbindet das Ötztal mit dem Südtiroler Schnalstal. Ein paar Dohlen krächzen, sonst nur Stille. Dann ein fernes Bimmeln. Dazu ein Blöken und das Geräusch von Hufen am Eis. Bis schließlich Hunderte von hellen, manchmal auch braun-schwarzen Häuptern die Nebelwand durchbrechen und das Grün der Almmatten suchen. Der Schaftrieb über das Nieder- und Hochjoch ist eine der archaischsten und berühmtesten Formen der Transhumanz, die wir kennen: Ihm und der Geschichte eines des ältesten Haustiere Europas haben sich Thomas Stoffaneller und Susanne Schaber in ihrem Band über "Schafe in Tirol" auf die Spur gesetzt. Spätestens seit dem Fund des Ötzis im September 1991 weiß man, dass die Besiedlung der Bergregionen ohne Schafe nicht denkbar gewesen wäre. Davon berichten die im Mittelalter festgeschriebenen Weiderechte, die es den Südtiroler Bauern bis heute erlauben, ihre Herden über die Pässe und Gletscher zu den Wiesen im hinteren Ötztal zu bringen. Schafe sind Teil des alpinen Landschaftsbildes. Früher einmal galten sie als Kühe der armen Leute, heute werden Fleisch, Milch und Wolle neu geschätzt. Das Berglamm hat es inzwischen in die Küchen der Gourmetrestaurants geschafft und mit ihm Schafskäse, Joghurt und Topfen. Schafwolle wärmt im Winter und kühlt bei Hitze, wirkt antirheumatisch und entzündungshemmend - und wird in diesem Fall zu einem ganz besonderen Umschlag für ein Buch: Der Band von Thomas Stoffaneller und Susanne Schaber ist ein kleines Schmuckstück. Die Schwarzweißbilder erzählen vom Alltag der Hirten, Bauern und Senner, der Essay erkundet die Kulturgeschichte eines Tieres, das die Identität der Alpenbewohner mit geprägt hat.

F.A.Z.

"Schafe in Tirol" von Thomas Stoffaneller und Susanne Schaber. Tyrolia Verlag, Innsbruck/Wien, 2015. 120 Seiten, zahlreiche Schwarzweißfotografien. Gebunden, in Wolle verpackt, 39,95 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 25.05.2016

Huf und
Horn
Andere Tiere mögen auffälliger
sein als Schafe und Kühe. Doch sie
machen viele Kulturlandschaften erst
zu den Attraktionen, die sie sind
VON STEFAN FISCHER
Elefanten, Löwen und Berggorillas, Wale, Störche und Eisbären: Die Menschen reisen weit, um spezielle Tiere zu sehen. Ostafrika hätte nicht halb so viele Besucher, gäbe es dort nicht die Gelegenheit zu Safaris. Mit den Schafen in Tirol sieht es in Sachen touristischer Wertschöpfung im Vergleich dazu ein wenig anders aus – möchte man meinen. Und unterliegt damit womöglich einem Irrtum. Der Schaftrieb vom Ötz- ins Schalstal und zurück ist Welterbe und immer mehr auch touristische Attraktion. Und was wären die ganzen Berggaststätten ohne ihre Streichelzoos? Die Tiroler Küche überdies ist geprägt vom Lamm. Kurz: Mögen die Menschen in erster Linie wegen der Landschaft nach Tirol kommen, so wird diese maßgeblich von Schafen geprägt, vor allem in schwierigerem Gelände.
  Nun ist die Missachtung der Schafe nicht so groß, dass man von einer Ehrenrettung sprechen müsste. Aber eine überfällige Würdigung ist der Band „Schafe in Tirol“ des Fotografen Thomas Stoffaneller und der Autorin Susanne Schaber allemal. Stoffaneller fotografiert analog in Schwarz-Weiß. Das ermöglicht ihm eine Reduktion der Motive auf Formen und Kontraste, die „Wirkung und Aussagekraft“ könne sich so voll entfalten, schreibt er in seinem Nachwort. Der Kuschelfaktor des Buches ist abgesehen vom flauschigen Einband gering, die Tiere sind nicht gezielt neidlich dargestellt. Vielmehr dokumentiert Stoffaneller, wie sich die Menschen, die Schafe und die Landschaft gegenseitig bedingen.
  Ähnlich wie mit Schafen verhält es sich mit Kühen: Sie sind nicht per se ein Lockmittel für Urlauber. Man muss schon eine Passion haben wie Werner Lampert, der sich von der Schönheit ursprünglicher Arten faszinieren lässt. Kühe gibt es auf der ganzen Welt, entsprechend unterschiedlich sind die einzelnen Arten ausgeprägt. Man kann in dem Bildband „Unberührte Schönheit“ viel lernen über diese Tiere, über ihre grundsätzlichen und ihre speziellen Eigenschaften, über ihre Genealogie. Was aber noch viel faszinierender ist: Die Fotografen Ramona Waldner, Judith Benedikt, Fabrice Romain Monteiro und Marzio Marzot wecken eine kaum für möglich gehaltene Reiselust. Betrachtet man die Bilder, möchte man viele dieser Tiere einmal in Natur erleben: etwa die Ankole-Rinder in Uganda mit Hörnern, so imposant wie Stoßzähne eines Elefanten. Oder Rinder mit nach unten gekrümmten Hörnern. Durch ihre isolierte Haltung im abgelegenen äthiopischen Kloster Mahibere-Selassie, nach dem sie benannt sind, bleiben sie von anderen Rassen getrennt. Die Kühe, da weiblich, dürfen den eigentlichen Kloster-Komplex übrigens nicht betreten. Selbst in den Alpen gibt es viele Arten, die nur noch ein paar hundert Tiere zählen. Sie aufzuspüren, kann genauso reizvoll sein, wie Murmeltiere oder Gämsen zu beobachten.
Werner Lampert: Unberührte Schönheit. Reise zu den ursprünglichen Kühen der Welt. Benvento Publishing / Servus Buchverlag, Wals bei Salzburg 2015. 416 Seiten, 29,90 Euro.
Thomas Stoffaneller, Susanne Schaber: Schafe in Tirol. Tyrolia Verlag, Innsbruck 2015. 120 Seiten, 39,95 Euro.
REISEBUCH
Wetterfest und berggängig: Sacha-Ynaga-Rinder meistern Temperaturschwankungen, Weiße Bergschafe Höhenunterschiede.
Fotos: Ramona Waldner, Thomas Stoffaneller
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