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Kaum ein Tier hat auf uns eine so tröstliche Wirkung wie das sanftmütig blickende und freimütig blökende Schaf : Gemalt in bukolischen Idyllen, begleitet von der Sehnsuchtsgestalt des Schäfers und als Agnus Dei geduldiger Träger der Frohen Botschaft ist es das Symbol für Schicksalsergebenheit par excellence. Mit seinem Tierportrait ist Eckhard Fuhr angetreten, das Schaf aus seiner ewigen Opferrolle zu befreien. Denn wer weiß schon, dass es an der Schwelle zur Neuzeit unter den Menschen zutiefst verhasst war, da seine Einführung Tausende Bauern ins Elend riss? Und spätestens seit mit dem Schaf…mehr

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Produktbeschreibung
Kaum ein Tier hat auf uns eine so tröstliche Wirkung wie das sanftmütig blickende und freimütig blökende Schaf : Gemalt in bukolischen Idyllen, begleitet von der Sehnsuchtsgestalt des Schäfers und als Agnus Dei geduldiger Träger der Frohen Botschaft ist es das Symbol für Schicksalsergebenheit par excellence. Mit seinem Tierportrait ist Eckhard Fuhr angetreten, das Schaf aus seiner ewigen Opferrolle zu befreien. Denn wer weiß schon, dass es an der Schwelle zur Neuzeit unter den Menschen zutiefst verhasst war, da seine Einführung Tausende Bauern ins Elend riss? Und spätestens seit mit dem Schaf Dolly das erste Klontier erschaffen wurde, hat das Lamm Gottes einen unheimlichen Bruder bekommen, der die Schöpfungsordnung herausfordert. Daneben erzählt das Portrait jedoch auch die Kulturgeschichte des jahrtausendealten Miteinanders von Mensch und Schaf unter treuer Begleitung des Hundes. Dadurch wird klar, dass in diesem Tier und seiner Lebensform tatsächlich etwas verborgen ist, von dem wir lernen können und das uns trotz allen Schafsmeckerns Ruhe verschafft: eine Kultur der Nachhaltigkeit, die wir pflegen müssen, um aus dem Herdentrieb der Naturausbeutung auszuscheren.
Autorenporträt
Eckhard Fuhr, geboren 1954 in Hessen, studierte Geschichte und Soziologie und war politischer Redakteur bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Seit 2010 arbeitet er als Korrespondent für Kultur und Gesellschaft für Die Welt.

Judith Schalansky, 1980 in Greifswald geboren, studierte Kunstgeschichte und Kommunikationsdesign und lebt als freie Schriftstellerin und Buchgestalterin in Berlin. Sowohl ihr Atlas der abgelegenen Inseln als auch ihr Bildungsroman Der Hals der Giraffe wurden von der Stiftung Buchkunst zum »Schönsten deutschen Buch« gekürt. Für ihr Verzeichnis einiger Verluste erhielt sie 2018 den Wilhelm-Raabe-Preis. Seit dem Frühjahr 2013 gibt sie die Reihe Naturkunden heraus.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Dieses "hinreißende Buch" reiht sich für den Rezensenten Jochen Schimmang nahtlos ein in die von Matthes & Seitz erfolgreich lancierte Buchreihe, die Naturphänomene kulturwissenschaftlich perspektiviert. Reizvoll findet er "Schafe" nicht zuletzt, weil hier das argrarökonomisch heute zwar marginalisierte Schaf als maßgeblicher Zivilisationsmotor kenntlich werde. Zumindest verdankt er der Lektüre zahlreiche Hinweise darauf, die dem heutigen Stadtmenschen wohl nicht mehr geläufig sein werden: Bei der neolithischen Revolution, als der Mensch sesshaft wurde und Viehzucht und Ackerbau zu betreiben begann, spielte das Schaf eine genauso wichtige Rolle wie in der Symbolbildung zahreicher früher Religionen und nicht zuletzt bei der Umgestaltung und Umwidmung der Nutzflächen im Zuge der industriellen Revolution, erfahren wir aus der Zusammenfassung des Kritikers, der im übrigen dazu rät, dieses Buch wie eine Art Erzählung der Menschheitsgeschichte zu handhaben.

© Perlentaucher Medien GmbH
»liebevoll gestaltetes Büchlein im edlen Design« - Larissa Tetsch, Laborjournal Larissa Tetsch Laborjournal 20180307