Schalen. Hüllen. Sie verbergen. Schützen. Sie werden abgenommen, eine nach der anderen. Etwas schälen. Abschälen, herausschälen. Manches öffnet sich. Liegt nackt und bloß. Erschreckend oder beglückend. Anderes bleibt verborgen, im Unsichtbaren. Die Schale hart, und fest verschlossen. Schalen. Gefäße. Große, kleine, besondere, unscheinbare, alte, neue. Mit Verschiedenem gefüllt. Nahrung, Medizin, Erde, Wasser. Oder was ist es? Begehrtes? Ganz Unbekanntes? Oder: leer. Behältnisse. Sie halten etwas zusammen. Sie zerbrechen. Alles verschwindet. In sieben Gedicht-Zyklen öffnet die Schriftstellerin, Sängerin und Malerin Bianca Döring existentielle Themen und Inhalte, die sich auch in Form, Stil und Sprache unterscheiden und doch zusammengedacht sein müssen: Von persönlichen Fragestellungen und den Schrecken des Verschwindens, über gesellschaftliche Bedingungen, Einzelschicksale in politischen und sozialen Kontexten, bis zu den Fragen der Liebe, der Kindheit, des Todes, des Zeit-Erlebens, sowie der Kontemplation und Hinnahme bewegen sie sich, changierend zwischen Prosa und Lyrik, emotionaler Wucht und stillem Spüren, letztendlich alle um den Schmerz des "NICHT", der alles konstituiert, nicht selten in zerstörerischer Weise, im Glücksfall transformiert. Gehalten oder zerbrochen, verborgen oder entblößt: in Bianca Dörings großer Sprachkraft werden wir mitgerissen.
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