Masterarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Didaktik - Sport, Sportpädagogik, Note: 1,3, Georg-August-Universität Göttingen (Institut für Sportwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit den Schamgrenzüberschreitungen, welche übergewichtige Schülerinnen im Sportunterricht erleben. Hierzu wurden mehrere Interviews durchgeführt und mittels der Grounded Theory ausgewertet. In der theoretischen Annäherung werden die Phänomene Scham und Übergewicht im Hinblick auf den schulischen Sportunterricht beleuchtet, bevor sich die empirische Datenanalyse und eine Auswertung der Ergebnisse anschließen. Dem Sportunterricht lediglich positive Auswirkungen zuzuordnen, ist eine zu eindimensionale Perspektive. Der Körper stellt im Sportunterricht den Ausgangspunkt für unterrichtliche Handlungen und (explizite) Bewertungen dar. Dieser Faktor begünstigt das Auftreten von Schamgrenzüberschreitungen, die sich durch ihre Unauffälligkeit kennzeichnen. Laut Wernet spielen sich diese als "Hintergrundmusik", bestehend aus "witzigen Bemerkungen, Frotzeleien oder Anspielungen" ab. Ebendieses Überschreiten von Grenzen kann sich in beleidigenden oder unangebrachten Aussagen oder Handlungen manifestieren, mit denen eine Verletzung des Adressaten einhergeht. Es stellt sich somit die Frage, inwiefern der Sportunterricht als zentrales Element des Schulsports, die Funktion der Erziehung zum freudvollen, lebenslangen Sporttreiben für alle Schüler*innen erfüllen kann, wenn es zu Erlebnissen wie dem eingangs geschilderten kommt. Durch negative Erfahrungen kann das Verhältnis nachhaltig gestört werden, da sich "eine Emotion oder eine Stimmung zusammen mit den begleitenden Ereignissen als globales Schema im Gedächtnis" festsetzen kann.
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