Die Arbeit untersucht die schon in der Vergangenheit mehrfach diskutierte Frage nach einem Zusammenhang zwischen Schamanen und Schizophrenen. Sie schließt dabei erstmals nicht in der Psychiatrie behandelte Menschen mit schizophrenietypischen Symptomen mit ein und schafft so eine neutrale Vergleichsebene. Dieser Ansatz führt in einem qualitativen Vergleich zu dem Ergebnis, dass zwischen berufenen sibirischen Schamanen und Menschen mit schizophrenietypischen Symptomen wesentliche Übereinstimmungen bestehen. Dabei führen mangelnde Integrationsmöglichkeiten in der westlichen Kultur meist zu einer Pathologisierung der Symptome, während in schamanistischen Kulturen schizophrenietypisches Erleben als direkter Kontakt zu den Geistern gesehen wird, so dass negative Folgen weitgehend ausbleiben.
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