London 1910, Ursula Marlow Tochter eines reichen Textilfabrikanten und bekennende Suffraggette, wird mitten in der Nacht von Winifred Stanford-Jones, einer Freundin und Mitstreiterin angerufen, in deren Bett liegt tot und blutüberströmt ihre Geliebte Laura und Winifred kann sich an nichts mehr
erinnern. Nur widerwillig schaltet sie Lord Oliver Wrotham, Anwalt der Krone und geschätzter Freund…mehrLondon 1910, Ursula Marlow Tochter eines reichen Textilfabrikanten und bekennende Suffraggette, wird mitten in der Nacht von Winifred Stanford-Jones, einer Freundin und Mitstreiterin angerufen, in deren Bett liegt tot und blutüberströmt ihre Geliebte Laura und Winifred kann sich an nichts mehr erinnern. Nur widerwillig schaltet sie Lord Oliver Wrotham, Anwalt der Krone und geschätzter Freund und Berater ihres Vaters, hinzu. Dieser übernimmt den Fall auch, hält aber Ursula, sehr zu deren Ärger, von sämtlichen Ermittlungen fern. Ursula ist fest von Winifreds Unschuld überzeugt, doch sie muß feststellen, daß die Polizei das anders sieht und so beginnt Ursula selbst zu ermitteln und stößt schon bald auf Ungereimtheiten, Lauras Vater hat sich kurz nach deren Tod erschossen und alles deutet darauf hin, das beide Todesfälle mit einer Expedition zusammen hängen, die auch Ursulas Vater mitfinanzierte und um deren katastrophalen Ausgang sich diverse Geheimnisse ranken. Als Ursulas Vater sie unbedingt auf eine Auslandsreise schcken will und sie dazu drängt, sich endlich zu verheiraten, überstürzen sich die Ereignisse. Dann wird Ursulas Vater erschossen und Ursula muß weitreichende Entscheidungen treffen.
Der Titel des Buches "Schatten der Sünde" hätte mich eigentlich nicht zum Kauf animiert, aber der Klappentext hörte sich widerum recht interessant an und gerade bei der Zeit von der
viktorianischen Ära bis zu den Roaring Twenties kann ich ohnehin schwer widerstehen.
Insgesamt gesehen wurde ich auch nicht enttäuscht. Man erfährt einiges über die Suffragettenbewegung und die von starren Konventionen geprägte gehobene Gesellschaft. Ursula Marlow, deren Vater zwar immens reich ist, sich aber vom einfachen Minenarbeiter nach oben gearbeitet hat, hat ohnehin schon keinen leichten Stand in der besseren Gesellschaft, daher stößt sie mit ihren Ansichten und ihrem Engagement für die Frauenbewegung erst recht auf Ablehnung.
Die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen ihr und Lord Wrotham ist ganz nett geschildert und zum Glück frei von schwülstigen Liebesszenen, auch wird der Krimifall davon nicht überlagert. Das Mordmotiv fand ich zwar ein wenig dürftig, aber im realen Leben wurde vermutlich schon aus nichtigeren Gründen gemordet. Die Auflösung am Schluß ist in sich schlüssig und recht gelungen. Ein kleines Manko für mich war die doch etwas dürftige Atmosphäre in London und auch am Orinoco, da hätte für meinen Geschmack etwas mehr Tiefe her gemußt. So bleibt das Buch eben ganz "nett" ohne etwas besonderes zu sein.
Fazit: leichte, angenehme Lektüre mit etwas Krimispannung einer dezenten Liebesgeschichte und netten Figuren in einer für mich spannenden Zeit, ein wenig mehr Atmosphäre hätte ich
mir allerdings doch gewünscht.