Viele Drehbuchautoren entwerfen die Geschichte ihrer Helden nach einer uralten Dramaturgie, der mythologische Muster zugrunde liegen. C.G. Jung wiederum hat sich bei der Schaffung seiner Psychoanalyse und den Archtypen durch sein umfassendes mythologisches Wissen inspirieren lassen. Die Verbindung von Film- und Psychoanalyse ist unter diesem Gesichtspunkt augenfällig. Die meisten bisherigen Publikationen beschäftigen sich mit dem Individuationsprozess des Helden. Wie aber zeigt sich sein Schatten - der Konterpart des Helden? Welche Rollen nimmt er ein? Was sagt dies über den kulturellen Kontext des Films aus? Die Autorin Stephanie Neff führt zuerst in die Psychoanalyse nach C.G. Jung ein, um danach einen Überblick über die aktuelle Forschung im Bereich mythologischer Strukturen im Film und damit einhergehender kultureller Aspekte zu geben. Schliesslich zeigt sie an zwei Filmen (Spider Man und Crash) beispielhaft auf, in welchen Formen und Varianten sich der Archetypus des Schattens manifestiert. Das Buch richtet sich an Filmanalytiker, -theoretiker und Filminteressierte, die den nächsten Film mit anderen Augen sehen möchten.