Es gibt für alles ein erstes Mal. Zählt man die Kurzgeschichte nicht dazu, die ich vor Jahren mal in einer Anthologie gelesen habe, war »Schattenkaiser« von Christoph Hardebusch für mich ein erstes Mal. Im Nachhinein betrachtet wäre es vielleicht doch besser gewesen, als erste Lektüre des Autoren zu
den »Sturmwelten« zu greifen.
Das Imperium der Menschen, das sich um die Metropole Anthanopolis…mehrEs gibt für alles ein erstes Mal. Zählt man die Kurzgeschichte nicht dazu, die ich vor Jahren mal in einer Anthologie gelesen habe, war »Schattenkaiser« von Christoph Hardebusch für mich ein erstes Mal. Im Nachhinein betrachtet wäre es vielleicht doch besser gewesen, als erste Lektüre des Autoren zu den »Sturmwelten« zu greifen.
Das Imperium der Menschen, das sich um die Metropole Anthanopolis gebildet hat, bildet seit vielen Jahren eine unbezwingbare Macht. Doch lange Jahre des Erfolgs und der Übermacht haben das Reich schwach werden lassen. Der Kaiser ist paranoid und die Feinde regen sich. Als der Kaiser einen Fehler nach dem anderen begeht, wittern sie ihre Stunde. Sie regen sich in den Schatten und rütteln an den Grundfesten des Imperiums. Doch in den Schatten lauern weitaus größere Gefahren, die nun ebenfalls ihre Stunde gekommen sehen.
Am Ende blieb schlicht kein Eindruck. Das Buch hinterließ nichts, wo man noch Tage später sagen würde: »Das war es! Das fand ich besonders toll!« Es hinterließ nicht einmal etwas, von dem man später noch sagen würde, dass das ein Griff ins Klo war. Es … existiert schlicht vor sich hin.
Was man aber auf jeden Fall festhalten kann, dass sich das Buch sehr gut von der Hand liest. Fast schon zu gut. Die Seiten fliegen nur so davon, und das alles dümpelt an einem vorbei. Das Buch ist der Auftakt einer Dilogie, und ganz ehrlich: Ein Band hätte es auch getan. Es passiert hier schlicht nichts, und wenn doch, dann fließt es am Leser vorbei, ohne bei ihm zu verweilen.
Man kann ebenso festhalten, dass Hardebusch sich einen spannenden Hintergrund für seinen Roman aussuchte: Auch wenn er Fantasy schrieb, bilden die Grundlage der hier beschriebenen Kultur die römischen und griechischen Reiche. Auf jeden Fall sehr passend, das steht fest. Das gibt Hardebuschs Imperium das gewisse Etwas einer tatsächlich mächtigen, aber jetzt bröckelnden Militärmacht, besonders wenn man nebenher Filme wie »Gladiator« oder »Der Adler der Neunten Legion« im Kopf hat und sich die römische Kriegsmaschinerie vor Augen führt, die mich schon immer sehr beeindruckt hat. Als ich stellenweise den Hadrianswall vor Augen hatte, brachte das tatsächlich eine Menge Stimmung in den Roman hinein.
Dennoch: Einen nennenswert bleibenden Eindruck hinterlässt das Buch nicht beim Leser. Die Handlung fließt an einem vorbei, aber es bleibt kaum etwas davon hängen. Hinzu kommen besonders am Anfang die vielen POVs, die teils etwas verwirren und deren Differenzierungen mitunter im allgemeinen Dümpeln des Romans verloren gehen.
Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!