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"Schattenrisse" gemahnen... an das Vorübergehende, das der Mensch - an sich spurlos - hinterlässt. Gleichzeitig eignet dem Bildgehalt des Begriffs etwas Kontingentes. Selbst wenn wie zum Trost für Angehörige und Zeit-Genossen in Todesanzeigen und Nachrufen die Verdienste eines Verstorbenen noch einmal gefeiert werden - nach zwei, drei Generationen wird er nicht mehr gewesen sein, kaum ein Fitzelchen Erinnerung mehr sein Gedächtnis bewahren.Andererseits wird der Schatten mit dem Inneren eines Menschen, seiner Seele assoziiert. Seltsam, dass man in dieses, sein Inneres nicht schauen kann und nur…mehr

Produktbeschreibung
"Schattenrisse" gemahnen... an das Vorübergehende, das der Mensch - an sich spurlos - hinterlässt. Gleichzeitig eignet dem Bildgehalt des Begriffs etwas Kontingentes. Selbst wenn wie zum Trost für Angehörige und Zeit-Genossen in Todesanzeigen und Nachrufen die Verdienste eines Verstorbenen noch einmal gefeiert werden - nach zwei, drei Generationen wird er nicht mehr gewesen sein, kaum ein Fitzelchen Erinnerung mehr sein Gedächtnis bewahren.Andererseits wird der Schatten mit dem Inneren eines Menschen, seiner Seele assoziiert. Seltsam, dass man in dieses, sein Inneres nicht schauen kann und nur in-direkt über den ihm zugehörigen Schatten-Wurf ein Zugriff auf ihn möglich zu sein scheint.Die Vorstellung, dass die Schatten, in Analogie zur Leib-Seele-Konzeption, das Physische des Menschen überleben, übersteigen können, erscheint zunächst wie ein Paradox. Erweist sich aber als nicht so weit hergeholt, wenn man bedenkt, dass in der platonischen Philosophie die Idee als das Eigentliche,das vor- und zuhandene Materielle indes nur als Ab-Bild dieser Idee fungiert. Mit der Auffassung, dass unsere diesseitige Wirklichkeit nicht im ursprünglichen Sinne als das eigentlich Wahre zu betrachten sei, sondern vielmehr nur als deren An-Schein, erwies sich dieses Konzept unmittelbar anschlussfähig für mehr oder weniger alle Religionen.Die schattenhafte Existenz ist allem Lebendigen also ein- und angeboren und umfasst begrifflich das Kontingent-Lebendige, Individuelle, Ephemere, das, sein Da-Seins-Recht behauptend, unwiderruflich gleichzeitig der Vergänglichkeit unterliegt. So entstehen Bilder des fließenden Lebens - in deren Trialektik von Da-Sein, modularem Hiersein das eigene Verschwinden mit aufscheint.
Autorenporträt
Herzka, WolfWolf Herzka, Jahrgang 53, beschäftigte sich u.a. mit Musil und Nietzsche, engagiert in Bildungsfragen.