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Aus der Praxis wissen wir, dass Journalismus immer auch gefährdet ist, seinen Abstand zu verlieren, Partei zu ergreifen, zu schnell Position zu beziehen, nicht genau zuzuhören, nicht sorgfältig genug zu prüfen. Das Medium frisst Manuskripte und mit ihnen Zeit und gelegentlich auch Geduld. Zudem ist der ursprünglich aus der operativen Polizeistrategie stammende Begriff der Verhältnismäßigkeit in den Medien keineswegs eine überall angewandte Praxis: vor Veröffentlichungen sorgfältig und abwägend zu prüfen, ob Berichtsgegenstand und Nennung handelnder Personen im Massenmedium über eine…mehr

Produktbeschreibung
Aus der Praxis wissen wir, dass Journalismus immer auch gefährdet ist, seinen Abstand zu verlieren, Partei zu ergreifen, zu schnell Position zu beziehen, nicht genau zuzuhören, nicht sorgfältig genug zu prüfen. Das Medium frisst Manuskripte und mit ihnen Zeit und gelegentlich auch Geduld. Zudem ist der ursprünglich aus der operativen Polizeistrategie stammende Begriff der Verhältnismäßigkeit in den Medien keineswegs eine überall angewandte Praxis: vor Veröffentlichungen sorgfältig und abwägend zu prüfen, ob Berichtsgegenstand und Nennung handelnder Personen im Massenmedium über eine vertretbare Balance verfügen. Manchmal fressen Medien auch Menschen auf.
Autorenporträt
Christoph Lindenmeyer studierte evangelische Theologie in Erlangen, Heidelberg und München und war bis 2010 Leitender Redakteur im Bayerischen Rundfunk sowie Moderator in Hörfunk und Fernsehen. Als Honorarprofessor unterrichtet er an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und als Dozent an der Deutschen Journalistenschule. Er ist Mitglied des Deutschen PEN-Zentrums, Herausgeber der 10-bändigen Buchedition BR-radiobuch und zahlreicher Hörbücher (gemeinsam mit Johannes Grotzky).