Ab 2011 war der sogenannte Heimskandal in der österreichischen Gesellschaft zu einem bekannten Thema geworden. Eine breite Öffentlichkeit zeigte sich entsetzt und mit einer großflächigen Aufarbeitung und mit Entschädigungszahlungen wurde begonnen. Im Juli 2016 wurde das weisungsungebundene Forschungsteam mit Michael John (Projektleiter), Siegfried Göllner und Marion Wisinger mit der vorliegenden Untersuchung beauftragt. Diese umfasst eine ereignisgeschichtliche und eine strukturelle Ebene, nämlich die Erfahrungen der Betroffenen sowie die Frage nach den Verantwortlichkeiten und den Ursachen der Entwicklung. Der Zeitrahmen der Untersuchung erstreckte sich von der Nachkriegszeit bis zur Gegenwart. Die Verantwortung für den Inhalt sämtlicher Ausführungen lag bei dem Forschungsteam. Dieses wurde von der Volkshilfe Wien unterstützt - soweit dies der Institution möglich war. Somit konnte die hier vorgelegte Darstellung realisiert werden. Ziel der Studie war zunächst die Skizzierung derGeschichte und Struktur der Heime der Volkshilfe Wien. Thematisiert wurden Tagesablauf und Pädagogik sowie die Geschichte jener Personen, die als Kinder im Heim untergebracht waren. Des Weiteren wurden Personen, die für die Volkshilfe Wien arbeiteten, aber auch andere Zeitzeugen befragt.Darüber hinaus schreibt die Studie auch ein Stück Sozialgeschichte. Seit Anbeginn waren in den Heimen der Volkshilfe in erster Linie Kinder aus Unterschichten untergebracht, meist aus dem sogenannten Subproletariat. Die Darstellung der Lebensverhältnisse dieser Kinder und der spezifische Umgang mit ihnen in Heimen, ebenso ihre Erfahrungen und Empfindungen geben Einblick in eine bislang wenig beleuchtete Lebenswelt.
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