Die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft lieferte im August 1912 ein Schwimmdock an die Hamburger Reiherstieg-Werft. Auf der Elbe vor Krautsand kollidierte die von zwei Schleppern elbaufwärts gezogene Schwimmdockhälfte mit dem auslaufenden Hapag-Dampfer VANDALIA, der mit wertvollem Stückgut beladen war und sofort unterging. Auf das VANDALIA-Wrack lief wenig später die GRAECIA der Hapag auf, die gleichfalls sank. Es waren zwei Tote zu beklagen. Die Hapag klagte auf vollen Schadensersatz durch die FSG. Kernpunkt im Streit war die Frage: Ist ein Schwimmdock ein Fahrzeug? Dann würde die Versicherung der FSG nicht ausreichen. Ihr Konkurs wäre die Folge. Oder eine schwimmende Ladung, die einmalig an ihren Verwendungsort geschleppt wird? Gert Uwe Detlefsen zeigt, wie sich die Hapag und die FSG durch alle Instanzen klagten. Nicht nur das Seeamt und das Landgericht mussten sich mit der Akte VANDALIA beschäftigen, auch das Oberlandesgericht und schließlich das Reichsgericht in Leipzig wurden angerufen. Die Hapag arbeitete dabei mit allen Tricks. Das endgültige Urteil enthielt dann doch eine Überraschung. Einzigartig ist auch die Geschichte der Räumung über 50 Jahre später, die Peter Baltes beigesteuert hat. Aus den Relikten der VANDALIA baute er das Cuxhavener Wrackmuseum auf. Teile des Bergungsguts sind noch heute im Museum „Windstärke 10“ zu sehen.