An Roger von Helmarshausen entzünden sich noch immer die Geister der Mittelalterforschung. Ist der in Quellen genannte »frater Rogkerus« tatsächlich identisch mit jenem Goldschmied, dem neben den beiden Tragaltären weitere wertvolle Objekte der Schatzkunst kostbare Buchdeckel, Kreuze und Leuchter zugeschrieben werden? Dürfen wir in ihm den Autor eines der umfangreichsten kunsthandwerklichen Kompendien des Mittelalters, der »Schedula diversarum artium«, sehen? Er wäre damit eine der ersten namentlich und biographisch erfassten Künstler am Aufgang der Romanik. Restaurierungsarbeiten an den beiden Paderborner Tragaltären eröffneten nun vor kurzem neue Möglichkeiten, im Rahmen eines Forschungsprojekts den vielen offenen Fragen zu Werk und Person des Rogerus nachzugehen. Umfangreiche kunsthistorische, epigraphische und technologische Untersuchungen führten so zu einem differenzierteren Bild der Person des Mönchs sowie seines Schaffens. Der vorliegende, opulent bebilderte Band bündelt die neuesten Ergebnisse der Forschung und vereint (kunst)historische Aufsätze mit aktuellen technologischen Befunduntersuchungen. Der Band erscheint anlässlich der Ausstellung 'Canossa 1077, Erschütterung der Welt', Paderborn, 21.7 - 5.11.2006.